Kassel mit Kindern in 36 Stunden: unsere 5 Highlights der Grimm-Stadt
*Pressereise* Kassel haben wir im vergangenen Herbst für einen Zwischenstopp besucht und waren erstaunt, was die Stadt für Familien mit Kindern zu bieten hat. Leider blieben uns gerade mal 36 Stunden um die Grimm-Heimat zu erkunden. Und die weltberühmte documenta haben wir auch nicht gesehen. Deshalb mussten wir am Ende feststellen: das nächste Mal brauchen wir defintiv mehr Zeit! Unsere 5 Top-Tipps für Kassel mit Kindern lassen wir Euch natürlich trotzdem da…
36 Stunden in Kassel mit Kindern – das sind unsere 5 Highlights
1. Den Herkules im Bergpark Wilhelmshöhe besuchen
Kassels bekanntestes Wahrzeichen ist der Bergpark Wilhelmshöhe, der zum UNESCO Welterbe gehört. Allein der Park hat den Besuch in Kassel mit Kindern schon gelohnt. Der Bergpark ist einer der schönsten Parks, die wir je gesehen haben, unheimlich abwechslungsreich und vielfältig und im Herbst leuchten die Bäume in unfassbar vielen, schönen, bunten Farben. Hier kann man locker einen ganzen Tag vertrödeln.
Herzstück des Parks sind die berühmten Wasserkaskaden, die von Mai bis Anfang Oktober jeden Mittwoch und Sonntag zu sehen sind. 1.200 Kubikmeter Wasser bahnen sich dann Stufe für Stufe den Weg hinunter bis zum Schlossteich, wo sie in einer riesigen Fontäne enden. Wir kamen außerhalb der Saison und kamen daher nicht in den Genuss der Wasserspiele. Dafür war es angenehm leer. Und tat der Faszination dieses Ortes keinen Abbruch.
Hoch oben über den Kaskaden thront der berühmte Herkules. Um zu seinem Fuße zu gelangen müsst Ihr 539 Stufen erklimmen. Währenddessen könnt Ihr Euren Kindern die Sage rund um den starken Halbgott erzählen. Und vielleicht findet Ihr ja auch heraus, warum er gar nichts anhat 😊
Oben angekommen werdet Ihr mit einem fantastischen Blick über ganz Kassel belohnt.
Aber auch der Rest des Bergparks ist wunderschön. Zahlreiche idyllische Plätze, kleine Wasserläufe, versteckte Oasen und verwunschene Brücken warten darauf entdeckt zu werden.
2. Die märchenhafte Löwenburg bestaunen
Geht Ihr vom Herkules aus durch den Bergpark Wilhelmshöhe immer weiter bergab, gelangt Ihr irgendwann zur romantische Löwenburg aus dem 18. Jahrhundert.
Die Burg liegt direkt am Waldrand, das Innere wurde im vergangenen Jahr saniert, und von außen sieht das Gebäude mit den vielen Türmchen und Erkern wunderschön verwunschen und fast wie aus dem Märchen entsprungen aus.
Ursprünglich wurde die Löwenburg von Landgraf Wilhelm IX. von Hessen als Rückzugsort genutzt. Später dienste sie ihm als Grabstätte. Das Innere könnt Ihr im Rahmen einer Führung besichtigen.
Besonders schön: das Heckenlabyrinth neben der Burg, in dem Ihr herrlich Verstecken spielen könnt. Und vielleicht findet Ihr ja auch den geheimen (und sehr romantischen) Laubengang…
3. Taucht ein in die Märchenwelt der Gebrüder Grimm in der Grimmwelt Kassel
Wer Märchen liebt und in Kassel ist, darf die Grimmwelt Kassel auf keinen Fall verpassen. Wohl jeder kennt die berühmten Märchen der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, aber wusstet Ihr, dass sie nur einen ganz kleinen Bruchteil Ihres Lebens mit dem Schreiben von Märchen verbracht haben? In erster Linie waren die beiden nämlich Sprachwissenschaftler und haben sich fast obsessiv mit der Herkunft und der Verwendung der deutschen Sprache beschäftigt.
Das Museum ist bereits von außen ein architektonisches Highlight. Von der Terrasse habt Ihr einen tollen Blick über die Stadt – zumindest wenn es nicht diesig und verregnet ist wie bei unserem Besuch.
Auch das Innere des Museums ist originell gestaltet. Viele der Exponate bestehen aus Briefen, Fotos und Schriften der beiden Literaturwissenschaftler. Zugegeben: das ist für Kinder nicht so spannend. Dazwischen gibt es aber zahlreiche interaktive Stationen die auch das junge Publikum begeistern.
So wie das riesige Schimpfwort-Sprachrohr, in das man hineinbrüllen darf. Die Antwort aus dem Rohr folgt prompt. Und zwar mit einem ebenso fiesen Schimpfwort aus der Zeit der Gebrüder Grimm. Und so sorgen „Stinkstiefel!“ und „Pissblume“ zuerst für erstaunte Gesichter und dann für schallendes Gelächter. Herrlich!!
Die Kinder sind kaum wegzukriegen vom Sprachrohr. Schließlich lockt aber die Aussicht auf Knusperhäuschen, den gruseligen Wolf in Großmutters Bett und den Zauberspiegel. Überall taucht man ein in die aufregende, manchmal gruselige und oft auch lustige Märchenwelt der Grimms.
Wer Hunger hat, dem sei am Ende des Besuchs das Museumscafé Falada empfohlen. Hier isst man mit Panoramablick auf den Weinberg und die Stadt. Wer lieber Lust auf fantastischen Kuchen hat, der kehrt bei Tipp 4 ein…
4. Esst Euch satt & glücklich im Café Satt & Glücklich
Viele Worte müssen wir eigentlich gar nicht verlieren – denn der Name dieses Szenecafés ist zu 100% Programm. Im Satt & Glücklich gibt es fantastischen Kuchen, oberköstlich belegte Stullen (zum Beispiel mit Avocado und pochiertem Ei) und traumhaft leckere Salate.
Das alles in modernem und gemütlichen Ambiente oder mit der Nase in der Sonne auf der Terrasse. Ach ja, der Service ist auch noch nett, flink und aufmerksam.
Wir sind in Hamburg ja wirklich mit guten Cafés gesegnet. Aber allein für dieses würden wir nochmal nach Kassel kommen…
5. Schlafen zwischen Pferden & Ziegen auf dem Mittelalthof in Kaufungen
Natürlich gibt es auch Hotels mit Familienzimmern direkt in Kassel. Viel schöner ist es aber zwischen Pferden, Ziegen und Hasen in einem bunten Schwedenhäuschen auf dem Mittelalthof in Kaufungen. Kaufungen liegt im Kasseler Umland und von dort braucht Ihr mit dem Auto ca. 20 Minuten ins Zentrum von Kassel.
Der Mittelalthof liegt inmitten von Wiesen und Feldern, es gibt ein zauberhaftes kleines Hofcafé mit selbst gebackenem Kuchen, viele Islandpferde auf denen man auch Reitunterricht nehmen kann, ein Trampolin und eine Schaukel im Garten und Ziegen, Hühner und Hasen die auf Streicheleinheiten warten.
Die Häuschen sind klein und gemütlich, gut ausgestattet und auf Anfrage erwartet Euch bei Anreise ein lecker gefüllter Kühlschrank mit Käse, verschiedenen Wurst- und Schinkensorten, frischen Eiern, Milch, hausgemachter Marmelade und Quark.
Abseits des Stadttrubels schlaft Ihr herrlich ruhig und könnt tagsüber den angrenzenden Kaufunger Wald erkunden, falls Euch mal nicht nach Stadtleben ist.
Das ganze ist erstaunlich bezahlbar – bereits ab € 65,00 pro Nacht – bekommt Ihr ein kleines Häuschen inklusive Bettwäsche und Handtüchern.
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Ward Ihr schon mal in Kassel? Was sollte man in Kassel mit Kindern noch unbedingt sehen? Ich freu mich, wie immer, wenn Ihr Eure Tipps in den Kommentaren hinterlasst.