Madame Tussauds in London: auf ein Selfie mit den Stars…!
Wer mit Teenagern in London ist, kommt um einen Besuch im weltberühmten Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds London nicht vorbei. Denn wo sonst kann man mit Harry Styles, Taylor Swift oder Justin Bieber ein Selfie schießen? Auch Fans der Royals, der Beatles oder Star Wars haben die Möglichkeit ihren Idolen ganz nah zu kommen. Ok, sie sind nur aus Wachs – aber immerhin sehen die Doppelgänger den Originalen zum Verwechseln ähnlich…
Warum ist Madame Tussauds so besonders?
Rund 300 Wachsfiguren stehen in der aktuellen Madame Tussauds Ausstellung in London – und jede einzelne ist ein Kunstwerk. Bis zu vier Monate dauert es, eine Figur fertigzustellen. Die Promis stehen dafür persönlich Modell und stellen sogar eigene Outfits zur Verfügung. Steht man neben einer so lebensgroßen Figur hat man manchmal das Gefühl sie würde sich gleich bewegen – oder gar zwinkern – was im Falle von Leonardo di Caprio sicher großartig wäre, man sich aber im „Chamber of Horror“ von Jack the Ripper nicht unbedingt wünscht.
Inzwischen gibt es weltweit 24 Niederlassungen von Madame Tussauds. Die älteste und erste findet man in London, aber auch in Berlin, Wien, Las Vegas, Hongkong oder Shanghai könnt Ihr die prominenten Wachsfiguren bestaunen.
Mit dem nötigen Kleingeld kann man sogar eine Wachskopie von sich selbst anfertigen lassen, aber die Chance eines Tages neben Brad Pitt zu stehen sind leider aussichtslos, denn ausgestellt werden nur historische Figuren und Persönlichkeiten des aktuellen Zeitgeschehens.
Wie komme ich zu Madame Tussauds und was kostet es?
Madame Tussauds London liegt in der Marylebone Road in der Nähe des Regent´s Park und ist am schnellsten mit der Londoner U-Bahn (Circle-Line, Jubilee-, Bakerloo- oder Hammersmith/City-Line) oder via Doppeldeckerbus (Linien 18, 27, 30 und 205) zu erreichen. Die nächstgelegene Haltestelle ist „Baker Street“, von dort einfach den Wegweisern folgen. Allerdings ist das ehemalige Planetarium – in dem das Wachsfigurenkabinett untergebracht ist – mit seiner großen grünen Kuppel sowieso kaum zu übersehen.
Da Madame Tussauds zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in London gehört, solltet Ihr Eure Tickets UNBEDINGT so früh wie möglich vorab online buchen, andernfalls müsst Ihr mit langen Wartezeiten rechnen oder kommt sogar gar nicht rein.
Obwohl Ihr auf den Online-Tarif ein wenig sparen könnt, ist der Besuch bei Madame Tussauds ehrlicherweise nicht gerade ein Schnäppchen. Satte 33 Pfund (€ 38,00) kostet das Online-Ticket pro Person. Sogar 42 Pfund (€ 49) zahlt Ihr, wenn Ihr Euch entscheidet erst vor Ort zu buchen.
Je nachdem wie lange Ihr in London seid, lohnt sich für Euch auch ein Kombi-Ticket mit dem London Eye. Beide Attraktionen zusammen sind dann für insgesamt 54,50 Pfund (ca. € 64) zu haben.
Wie vermeide ich Wartezeiten bzw. kann diese verkürzen?
Obwohl der Andrang groß ist, läuft die Organisation vor Ort wirklich erstaunlich gut. Mit dem Erwerb des Online-Tickets bucht Ihr gleichzeitig einen Zeitslot, zu dem Ihr dann garantiert Einlass erlangt. Kommt ca. 10 bis 15 Minuten vor Eurer Einlasszeit. Das reicht auf jeden Fall aus und Ihr müsst vor Ort keine Wartezeiten überbrücken. Seid Ihr einmal drin, habt Ihr keine zeitliche Begrenzung, d.h. Ihr könnt Euch so lange aufhalten, wie Ihr wollt.
Mindesten 1,5 bis 2 Stunden solltet Ihr aber auf jeden Fall einplanen. Bei großem Andrang eher länger. Denn schließlich wollt Ihr Euch alles genau anschauen und für das ein oder andere Foto müsst Ihr sicher auch anstehen.
Wer gänzlich ohne Wartezeiten Einlass möchte, kann im Vorfeld ein „Fast Track“-Ticket buchen. Das kostet noch einmal mehr (48 Pfund = 56 Euro), lohnt aber in meinen Augen nicht wirklich.
Was sollte man auf keinen Fall verpassen?
Kaum habt Ihr – nach der Sicherheitskontrolle – den Eingang passiert, werdet Ihr mit Blitzlicht und Musik empfangen, bevor es mit dem Aufzug in die eigentliche Ausstellung geht. Und dann kann es losgehen mit der Selfie-Tour. Winken, Lächeln und um die Wette Posen mit Filmstars, Politikern, Sportlern und berühmten Musikgrößen.
Ach ja, und natürlich den Royals. Niemand geringeres als König Charles III. nebst Gattin Camilla, William und Kate und natürlich der Queen. Für ein Foto mit der aktuellen Königsfamilie müsst Ihr übrigens zahlen. Falls Ihr das nicht möchtet: ein Foto mit der Queen oder Harry und Meghan (die etwas Abseits stehen) könnt Ihr eigenhändig und völlig umsonst machen.
Mein persönliches Highlight waren übrigens nicht immer unbedingt die Figuren selbst, sondern oft die Inszenierung und Kulissen drum herum. Denn Madame Tussauds ist mittlerweile viel mehr als eine Wachsfiguren-Ausstellung.
In einem Fahrgeschäft, dass in der Optik eines Londoner Taxis daherkommt, werdet Ihr mit viel Show und Glamour durch die Geschichte Englands gefahren, es gibt ein 4D-Kino mit den Helden aus dem Marvel-Universum oder das gruselig-unheimliche „Chamber of Horror“ im Untergeschoss, dass die Erfinderin – Marie Tussaud – schon im Jahr 1818 als Schaustellerin in ganz England präsentiert hat.
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In dunklen Gängen und Gassen begegnet Ihr hier unter anderem dem Londoner Säuremörder, der seine Opfer in einem Fass auflöste und natürlich Jack the Ripper, Englands berühmtestem Frauenmörder, der Euch mit seinem erhobenen Messer einen Schauer über den Rücken jagt.
Was auffällig ist: nicht alle Bereiche der Ausstellung sind immer geöffnet. Das liegt daran, dass diese stetig aktualisiert, modernisiert und renoviert wird. Figuren werden in eine andere Ausstellung verlegt, neue kommen hinzu oder die Kulissen verändern sich. Seid also nicht enttäuscht, wenn Ihr – wie wir – zum Beispiel Ed Sheeran vermisst.
Ab welchem Alter lohnt sich Madame Tussauds?
Der Star Wars und Marvel-Bereich ist schon für Kinder ab Grundschulalter geeignet. Generell aber würde ich sagen haben vor allem größere Kinder ab 10 Jahren sowie Teenager Spaß bei Madame Tussauds. Vor allem deshalb, weil sie die meisten Promis kennen. Das „Chamber of Horrors“ würde ich zudem mit kleinen Kindern auslassen, da es hier und da ganz schön unheimlich ist und kleinere Kinder erschrecken könnte.
Woran muss ich denken, wenn ich Madame Tussauds in London besuchen möchte?
Neben einer rechtzeitigen Online-Reservierung ist vor allem ein voller Smartphone-Akku wichtig, denn Ihr werdet garantiert zahlreiche Fotos schießen. Deshalb denkt im Zweifel an eine Powerbank.
Plant -vor allem mit Kindern- ein, dass es am Ende des Besuchs – wie in fast jeder Freizeiteinrichtung – durch einen Shop zum Ausgang geht. Vom Kugelschreiber bis zum Hoodie gibt´s hier jede Menge Erinnerungs-Souvenirs zu kaufen. Meine Kinder haben daher meist ein bisschen Taschengeld dabei, mit dem sie sehr genau auswählen, ob ein Kauf sein muss oder nicht 😊.
Kann ich Essen und Getränke bei Madame Tussauds kaufen?
Es gibt kein Restaurant oder Café bei Madame Tussauds in London, allerdings gibt es an verschiedenen Stellen einige Essens- und Getränkestände in der Ausstellung. Warme Mahlzeiten bekommt man dort nicht, aber es gibt eine kleine Auswahl an Süßigkeiten, Snacks und Getränken zu kaufen.
Unser Fazit: Kult oder überbewertet?
Wer noch nie in einer von Madam Tussauds Wachsfigurenkabinetts war, der sollte sich die Ausstellung in London unbedingt mal anschauen. Schließlich steht hier das „Original“ – also das, welches Madame Tussaud im Jahr 1835 selbst gegründet hat.
Alle die, die schon anderswo auf der Welt in einem von Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett waren, müssen selbst entscheiden, ob es ihnen den (hohen) Preis wert ist, sich mit sehr vielen anderen Menschen durch verschiedene Räume zu drängeln um ein paar Fotos mit – täuschend echten – Promifiguren zu machen.
Was Ihr garantiert bekommt: viel Material für Euren Instagram-Account. Und zugegeben: das Drumherum, der Glitzer und Glamour und die Kulissen sind schon ziemlich cool. Eure Teenager-Kids macht Ihr mit einem Besuch auf jeden Fall glücklich. Und vielleicht glaubt Euch ja sogar jemand, wenn Ihr bei Eurer Rückkehr erzählt, Ihr hättet Victoria und David Beckham in London getroffen. Das Beweisfoto liefert Euch Madame Tussauds, Ihr müsst dann einfach nur noch sehr überzeugend sein 😊…
Wie denkt Ihr über Madame Tussauds in London? Kult oder überbewertet?