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Vorfreude, Sorgen, Zweifel, Unsicherheit…wie wird das als Dreifachmami?

Im Moment schwanke ich zwischen einem Gefühl aus Vorfreude und Unsicherheit hin und her. Mein Bauch wird immer runder, die Bewegungen immer behäbiger und obwohl sowohl mein Frauenarzt und auch das Krankenhaus einstimmig meinen: „wir warten noch ab, die Zwillinge fühlen sich wohl im Bauch – vielleicht machen sie sich von selbst auf den Weg“ – ich spüre, es dauert nicht mehr lange.

Und das lässt meine Vorfreude täglich wachsen, aber auch meine Sorgen und Ängste immer wieder aufblitzen.

Ich kann es kaum erwarten die beiden Zwerge endlich im Arm zu halten. Diesen typischen Babyduft zu riechen, die kleinen Fingerchen und Füßchen zu küssen, die großen und wachen Äuglein zu sehen, die neugierig in die Welt blicken und die vielen Kuschelmomente zu genießen.

Ich freue mich auf das erste zahnlose Lächeln, die überraschten und stolzen Blicke, wenn die beiden zum ersten Mal bewusst ein Spielzeug greifen, das erste angestrengte Vorwärtsrobben und das glucksende Lachen beim Kitzeln auf dem Wickeltisch.

Und ich freue mich auf unendlich viele zauberhafte Geschwistermomente mit der Motte. Wie sie den Babys vorsingt, wie sie stolz und fleissig beim Windelwechseln hilft, wie sie tragen und kuscheln möchte und überall stolz ihre Geschwister herumzeigt.

Diese Momente wird es geben – da bin ich mir sicher. Und ich werde platzen vor Stolz auf meine drei Kinder.

Und auch wenn ich zwar weiß, dass es so kommen wird – so richtig vorstellen kann ich mir noch nicht, dass hier bald zwei Babys einziehen. Es ist fast wie beim ersten Kind: wie es sein wird, das weiß man erst wenn es tatsächlich soweit ist. Und dann schleichen sie sich in meinen Kopf: die Sorgen und Zweifel, die zwei weitere Kinder mit sich bringen werden.

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Neben den ganz banalen Sorgen – die im Zweifel eben auch anders gelöst werden können – wie: werde ich meine Zwillinge stillen können (denn das möchte ich so unheimlich gern), sind das viel grundlegendere Dinge:

Werde ich es schaffen allen drei Kindern gleichermaßen Aufmerksam zu schenken? Verdienen wir genug um unser Leben mit drei Kindern zu finanzieren? Schaffen wir es unseren Alltag zu bewältigen oder versinken wir im Chaos? Werde ich meine Nerven behalten und trotzdem gelassen bleiben wenn gleich drei Kinder schreien und quengeln? Werde ich je wieder Zeit für mich haben? Werden wir je wieder Zeit als Paar haben?

Natürlich weiß ich, dass nicht alle drei Kinder zur gleichen Zeit in gleichem Maße gleich viel Aufmerksamkeit benötigen. Es wird immer wieder Phasen geben, in denen einer der drei mehr oder weniger Nähe einfordert. Und trotzdem habe ich Angst, dass es mir entgeht, wenn eines meiner drei Mäuse Sorgen hat und mich braucht. Ich möchte allen dreien das Gefühl geben: „ich bin da, wenn es nötig ist, Du kommst nicht zu kurz – auch wenn da noch zwei weitere Geschwister sind“.

Aber wie machen das andere Zweifach- oder Dreifachmamas, wenn der eine Hunger hat, der nächste beim Malen Hilfe braucht und der Dritte auf die Toilette will – und das alles zeitgleich?

Ich weiß, dass ich meinen Prefektionsdrang noch weiter herunterschrauben muss, als ich es im Moment sowieso schon getan habe. Dass ich mich frei machen muss von der Vorstellung dass alles immer tiptop sein muss. Drei Kinder bedeuten Chaos – da mache ich mir keine Illusionen. Ich wünsche mir selbst dazu viel Kraft loszulassen, denn es fällt mir manchmal immer noch schwer einzusehen, dass eben nicht alles auf einmal geht. Auch finanziell nicht.

Ich erwarte keinen Luxus. Wir brauchen keine teuren Fernreisen, keinen übervollen Kleiderschrank oder teure Luxusgüter. Aber ein bißchen leben möchte ich schon. Ich möchte mal einen Ausflug machen können, mir mal einen Kinobesuch leisten oder eine Pizza in der Pizzeria um die Ecke. Wird das alles noch möglich sein, wenn drei Kinder eingekleidet, ernährt und mit den wichtigsten Dingen des Alltags ausgestattet werden müssen?

Natürlich weiß ich, dass Kinder gerade zu Beginn sehr genügsam sind. Dass ein Sommertag im Garten mit Toben, Plantschen, wassermelonenverschmierten Gesichtern und roten Wangen glücklicher macht als es jeder Freizeitpark-Ausflug je könnte. Und dass Spaß nicht viel Geld kosten muss. Ideen dazu habe ich zur genüge. Aber ab und zu möchte ich ihnen dennoch auch mal etwas „Besonderes“ ermöglichen.

Ich möchte, dass sie merken, dass jeder einzelne von ihnen gewollt und geliebt ist. Dass sie nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern dass sie sich- jeder ganz individuell – entfalten dürfen. Dass jede ihrer Eigenarten und Charaktereigenschaften sie zu genau dem tollen Menschen macht, der sie sind, und dass wir sie ganz genau so haben wollen und annehmen. Dass wir als Eltern unser Bestes geben – jeden Tag – um ihnen eine glückliche, unbeschwerte und liebevolle Kindheit zu ermöglichen. Dass sie wissen, dass wir uns – auch an Tagen an denen mir die Gelassenheit fehlt und der Tag in Stress zu versinken droht – am Abend in den Arm nehmen und ich unendlich glücklich bin, dass sie alle bei mir sind.

Ich versuche ganz fest in uns als Eltern zu vertrauen. Dass mein Mann und ich uns gegenseitig unterstützen – so wie wir es bisher auch füreinander getan haben. Dass wir weiterhin an einem Strang ziehen – versuchen uns auch mal gegenseitig kleine Freiräume zu schaffen oder abends, wenn die Rasselband schläft, mit einem Glas Wein und einem leckeren Essen an uns zu denken.

Das wird wahrscheinlich alles nicht sofort klappen. Wir werden – gerade im ersten Babyjahr – durch viele Höhen und Tiefen gehen. Wir werden uns neu zusammenfinden müssen. Es wird dauern, bis es sich wieder eingespielt hat. Aber ich versuche mir Mut zu machen: wir werden das schaffen!!!

Denn eins weiß ich ganz sicher: die Vorstellung bald ein Haus voller Kinderlachen zu haben erfüllt mich mit unbeschreiblicher Vorfreude, die viel größer ist als jede Sorge sein könnte.

Und nun hoffe ich auf alle Mehrfachmamis hier: wie macht Ihr das? Wie schafft Ihr das jeden Tag den Alltag zu stemmen? Hattet Ihr genau die gleichen Sorgen vor der Geburt des Zweiten (oder Dritten) und wie stellte es sich dann in der Realität dar? Vielleicht gibt´s ja sogar Zwillingsmütter die ebenfalls bereits ein größeres Kind hatten als das Doppelpack eintraf und die darüber berichten können…das würde mich unheimlich freuen!

Genießt Euren Sonntag…

Eure Anna