Sachsens Geheimtipp: 10 Familienhighlights für einen Urlaub im Vogtland mit Kindern
*Pressereise/Werbung* Zugegeben: ich musste erstmal nachschauen, wo das Vogtland liegt als klar war, dass wir für ein langes Wochenende nach Sachsen reisen. Das Vogtland war mir bis dato völlig unbekannt. Und statt wie normalerweise intensiv zu recherchieren, haben wir uns diesmal voll und ganz auf die nahe Umgebung der Stadt Plauen konzentriert. Kein Ausflugstipp liegt weiter als 25 km entfernt – und wir waren überrascht wie viel die Region für Familien zu bieten hat. Unsere 10 Familienhighlights für einen Urlaub im Vogtland mit Kindern hab ich Euch nachfolgend zusammengestellt. Außerdem bringe ich Euch noch eine kleine – aber wirklich tolle Überraschungs-Verlosung mit.
Unsere 10 Familienhighlights für das Vogtland mit Kindern
1. Rathausturmführung Plauen
Plauen meint es an diesem langen Wochenende gut mit uns. Die Sonne strahlt vom Himmel und das Thermometer klettert zwischenzeitlich sogar auf über 30 Grad. Um uns einen ersten Überblick zu schaffen klettern wir am ersten Abend mit einem Guide auf den Turm des Rathauses, der zentral in Plauens Fußgängerzone steht.
230 Stufen geht es nach oben und auf 42,2 Metern Höhe hat man einen fantastischen Rundumblick über die Altstadt, auf die imposante Lutherkirche bis in die grünen Berge des Vogtlands. Von unserem Guide erfahren wir die wichtigsten und spannendsten Fakten über Plauen. Im 18 Jahrhundert wurde Plauen zu einer bedeutenden für Stoffe und Textilien. Weltberühmt wurde die Stadt mit der Herstellung der Plauener Spitze.
Besser hätte unser Start ins Vogtland-Wochenende nicht sein können, und beim anschließenden Abendessen schmieden wir eifrig Pläne.
2. Schiffsrundfahrt & Baden an der Talsperre Pöhl
Die Talsperre Pöhl bietet genug Abwechslung für einen ganzen Tag und ist besonders bei schönem Wetter unbedingt einen Ausflug wert. Sie ist mit 7 km Länge und 2 km Breite die zweitgrößte Talsperre Sachsens und wird von den Einheimischen auch liebevoll Vogtländisches Meer genannt. Rund um die Talsperre gibt es jede Menge Liegewiesen und Badeplätze aber auch Spielplätze, einen tollen Kletterpark und die die Möglichkeit zum Segeln, Tauchen, Surfen, Trebootfahren oder Beachvolleyball.
Um einen Überblick zu bekommen startet Ihr am besten mit einer 1-stündigen Schiffsrundfahrt auf der Talsperre. Während Ihr Euch mit Blick auf die idyllische Mittelgebirgslandschaft den Fahrtwind um die Nasen wehen lasst, bekommt Ihr viele interessante Infos über den Bau der Talsperre.
Besonders hat uns fasziniert, dass Ende der 50er Jahre das Dorf Pöhl geflutet werden musste, damit die Talsperre gebaut werden konnte. Bei Niedrigwasser kann man tatsächlich noch die Grundmauern sehen – irgendwie gruselig-geheimnisvoll, oder?
Kleiner Tipp: Solltet Ihr auch die Falknerei Herrmann besuchen wollen (Empfehlung Nr. 4 weiter unten im Beitrag), kauft Euch gleich ein Kombi-Ticket für die Schifffahrt und die Falknerei. So spart Ihr ein paar Euro.
3. Freizeit- und Erlebnisgarten an der Talsperre Pöhl (Liegewiese Jocketa)
Wenn Ihr sowieso bereits an der Talsperre seid, könnt Ihr auch gleich noch einen Abstecher in den Freizeit- und Erlebnisgarten an der Talsperre Pöhl machen.
Er liegt an der Liegewiese Jocketa, die ihr vom Schiffsanlager in einem 15-minütigen Fußmarsch erreicht. Hier gibt es eine tolle neue Adventure-Minigolfanlage, außerdem einen großen Wassermatsch-Spielplatz und ein XXL Mensch-ärgere-Dich-nicht und Schach.
Im kleinen Strandcafé mit Liegestühlen gibt es leckeres Eis, Süßkartoffelpommes und Salat.
4. Die Freiflugvorführung in der Falknerei Herrmann – und eine Verlosung für Euch!!!
Ihr wisst, dass wir hier nur sehr selten Zoos oder Tierparks empfehlen, da wir diesen grundsätzlich sehr skeptisch gegenüberstehen. In der Falknerei sind wir aber auf einen sehr netten und bemerkenswerten Inhaber getroffen, der ein Konzept verfolgt, dass wir guten Gewissens empfehlen können.
Wer Lust und Zeit hat, wandert von der Schiffsanlagestelle an der Talsperre Pöhl über einen 4 km langen Wanderweg durch das idyllische Elstertal bis zur Falknerei Herrmann. Aber die Anfahrt ist natürlich auch per Auto möglich. Ihr solltet aber unbedingt ein Navi haben, denn die Falknerei ist nicht ausgeschildert und tatsächlich nicht so leicht zu finden.
Die Freiflugshow der Falknerei ist bis über die Grenzen des Vogtlands hinaus sehr bekannt, wir kamen am Tag unseres Besuchs allerdings nicht in den Genuss der gesamten Show. Und irgendwie sind wir darüber sehr froh. Denn der Grund zeigt, dass Inhaber und Falkner Hans-Peter Herrmann mehr Wert auf das Wohl seiner Tiere als auf den Umsatz legt.
Als wir an der Falknerei ankamen zeigte das Thermometer 34 Grad im Schatten. Aufgrund der Hitze wollte Herr Herrmann seinen Vögeln nicht zumuten eine Flugshow zu absolvieren. Er erklärte uns sehr ausführlich, dass die hohen Temperaturen auch den Vögeln zu schaffen machen und gab uns zusätzlich auch eine kurze Einführung über seine Arbeit in der Falknerei.
Er vertritt den Gedanken, dass man Vögeln – ähnlich wie Kindern – Freiheiten geben muss, damit sie zurückkommen. Vor jeder Flugshow werden die Tiere zwar mit einem GPS-Sender ausgestattet, es ist aber auch schon vorgekommen, dass ein Tier mehrere Tage lang weg war bevor es zur Falknerei zurückgeflogen kam.
Wir schlendern ein wenig über das Gelände und schauen uns die imposanten Greifvögel und Eulen an.
Völlig überraschend lässt Herr Herrmann doch noch vier seiner Weißkopfseeadler frei. Nicht ohne vorher anzukündigen, dass es keine Flugshow geben wird, die Tiere aber völlig ohne Zwang herumfliegen dürfen. So kriegen wir zumindest einen klitzekleinen Eindruck der Tiere in Aktion.
Als wir gehen steckt uns Herr Herrmann einen Gutschein für eine Familienkarte zu und erklärt uns, dass er sich freuen würde, wenn wir noch einmal wieder kommen. Es tut ihm leid, dass wir die Flugshow nicht sehen konnten. Wir aber gehen eigentlich mit einem sehr guten Gefühl nach Hause – denn hier geht es offenbar wirklich um das Tierwohl und nicht in erster Linie um die Belustigung der Zuschauer.
Dennoch: bei normalen Temperaturen würden wir sofort wiederkommen. Aber da das Vogtland für uns leider nicht direkt ums Eck liegt, werden wir wohl vorerst keine Möglichkeit haben die Familienkarte einzulösen. Daher würde ich gern einem von Euch eine kleine Freude damit machen.
Also: wer hat Lust das Vogtland mit Kindern zu erkunden und dabei mit seiner Familie die Flugshow der Falknerei Herrmann zu besuchen? Dann hinterlasst mir doch gern einen kleinen Kommentar unter diesem Beitrag. Falls sich binnen einer Woche mehr als eine Familie meldet, entscheidet das Los.
5. Die Elstertalbrücke – zweitgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt
Wer ins Vogtland reist sollte sich auch eine kurze Wanderung zur Elstertalbrücke nicht entgehen lassen. Die Elstertalbrücke ist die zweitgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt und wirklich beeindruckend.
Über 12 Millionen Ziegelsteine wurden hier verbaut. Und wer mal drüber fahren will muss in die Bahn von Leipzig nach Hof einsteigen.
Drumherum liegen schattige Wälder in denen sich entspannt wandern lässt. Einen guten Fotospot zu finden um die Brücke frontal aufs Bild zu bekommen ist allerdings gar nicht so einfach – schon gar nicht nach einem langen heißen Tag und mit etwas müden Kindern im Schlepptau 😊.
6. Die Drachenhöhle Syrau
Neben der Elstertalbrücke war die Drachenhöhle Syrau das Highlight unseres Besuchs im Vogtland. Die Drachenhöhle ist die einzige Tropfsteinhöhle Sachsens und sie wurde durch Zufall im Jahr 1928 entdeckt.
In 16 Metern Tiefe herrschen konstant 10 Grad, daher solltet Ihr bei Eurem Besuch unbedingt einen Pulli oder eine Jacke bei Euch haben und festes Schuhwerk tragen. In Zeiten von Corona herrscht außerdem während der Tour mit dem Guide durch die Höhle Maskenpflicht.
Warum heißt die Höhle eigentlich Drachenhöhle? Der Name geht auf eine Sage zurück. Zu Zeiten der Christianisierung glaubten die Leute ein Drache triebe sein Unwesen in der Gegend und er habe seinen Rückzugsort in eben dieser Höhle. Um sich zu schützen schlossen die Einwohner Syraus mit dem Drachen einen Pakt. Sie würden ihm regelmäßig ein junges Mädchen bringen – im Gegenzug würde er die Syrauer in Ruhe lassen. Eines Tages sollte eine Müllerstochter geopfert werden. Das missfiel dem Freund der besagten Schönheit. Also zog der los um den Drachen zu töten und erstach ihn schließlich als er schlief mit einer Mistgabel mitten ins Herz.
Für die Kinder wartet heute Justus – ein quietschgrüner Plastikdrache – in der Höhle. Seinen bösen Vorfahr kann man als drachenähnliches Steingebilde am Fuße der Eingangstreppe entdecken.
Von unserem Guide erfahren wir viele spannende Fakten über die faszinierenden Tropfsteingebilde. Außerdem staunen wir über die glasklaren Seen.
Am Ende unserer Tour wartet dann noch mal ein echtes Highlight. Denn eine Lasershow taucht die Höhle in magisches Licht und lässt sie so noch einmal ganz anders erscheinen.
Zusatztipp: wer noch ein wenig Zeit hat, kann im Anschluss an die Führung den angeschlossenen Erlebnisgarten besuchen. Neben zwei kleinen Spielplätzen sind vor allem viele Mitmachtstationen zum Thema „lebendige Erde“ im Park verteilt.
7. Syrauer Windmühle
Die einzige Holländerwindmühle des Vogtlands steht unweit der Drachenhöhle Syrau und ist von dort über den Drachenrundweg in ca. 1 km fußläufig zu erreichen.
Checkt auf jeden Fall vorher die Öffnungszeiten, denn wir hatten – trotz Hochsaison – Pech und standen vor verschlossener Tür. So blieb uns also nur, die Mühle wenigstens von außen zu fotografieren. Aufgrund ihres hölzernen Getriebes, den riesigen Zahnrädern und gut durchdachter Technik gilt sie aber als ein beeindruckendes Beispiel des Müllerhandwerks der damaligen Zeit.
8. Freizeitanlage Syratal
Mögt Ihr nostalgische Orte? Dann lege ich Euch einen Besuch der Freizeitanlage Syratal ans Herz. Die sehr gepflegte Anlage ist bereits ein wenig in die Jahre gekommen, aber bietet Spaß für die ganze Familie.
Besonderes Highlight sind die Minicars, in denen man wie im richtigen Straßenverkehr in kleinen Autos über einen Parcours düsen kann.
Anschließend wartet eine Runde Minigolf oder Trick-Pin auf Euch und zum Abschluss dreht Ihr eine Runde mit der 60-Jahre alten Parkeisenbahn durchs idyllische Syratal.
Die Bahn ist deshalb so besonders, weil sie die einzige Parkeisenbahn Deutschlands ist, die mit elektrischer Oberleitung fährt. Kleine Eisenbahnfans sollten sich das also nicht entgehen lassen.
9. Stadtbummel durch Plauen
Unbedingt einplanen solltet Ihr auch einen Stadtbummel durch Plauen. Kennt Ihr die kleinen Geschichten von Vater & Sohn? Ich habe die kleinen Bildergeschichten als Kind sehr geliebt und da der Künstler Erich Ohser – der die beiden erschaffen hat – aus dem Vogtland stammt, stehen die Figuren überall in Plauens Fußgängerzone.
Und dann haben wir da noch einen ganz besonderen Ort in Plauen entdeckt: die Weberhäuser ! Die Häuserzeile liegt unterhalb der Altstadt am Mühlgraben, ist vor Jahrhunderten erbaut worden und hat sich den Charme alter Tage bewahrt.
Verwunschene Gärten, gemütliche Hinterhöfe – die Zeit scheint hier still zu stehen. In den kleinen Häusern sind Kunsthandwerkstätten eingezogen, es gibt ein Museumshaus und viele kreative Kurse für Kinder und Erwachsene.
10. Die PlauenCard
Zum Schluss noch ein praktischer Tipp: besorgt Euch für Euren Aufenthalt im Vogtland mit Kindern die PlauenCard . Damit könnt Ihr den ÖPNV kostenlos nutzen und erhaltet zusätzlich freien Eintritt in 5 Museen sowie 1 Stunde Schwimmen im Stadtbad Plauen.
Als zusätzliches Gimmick könnt Ihr auch in der Touristen-Information Plauen für 3 Stunden einen Audioguide ausleihen, der Euch mit vielen unterhaltsamen Infos auf einen Stadtrundgang durch Plauen schickt.
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Wie immer ist ein Wochenende zu kurz um wirklich alle Highlights zu entdecken, die noch auf unserer Liste standen. Wir hätten gern noch den nahegelegenen Freizeitpark Plohn, die Schaustickerei Plauener Spitze oder die größte Ziegelsteinbrücke der Welt – die Göltzschtalbrücke – besucht. Es lohnt sich also noch einmal wiederzukommen. Und ab jetzt wissen wir ja auch ganz genau wo das Vogtland eigentlich liegt 😊.
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