Normandie mit Kindern – unsere TOP 20 Must-dos für eine Woche Familienurlaub
*Werbung* Die Normandie mit Kindern ist bisher ein weißer Fleck auf unserer Reisekarte. Als Kind bin ich oft mit meinen Eltern in die Bretagne gereist. Aber der nördliche Teil Frankreichs war mir bis zu diesem Sommer ziemlich unbekannt. Zeit das zu ändern, denn die Normandie gilt mit ihren wilden Küsten, den schnuckeligen Fachwerk-Bilderbuchstädtchen und üppigen grünen Obstplantagen schon lange als eine der schönsten Regionen Frankreichs. Wir haben eine Woche in der Region Calvados verbracht und am Ende stand für die Kinder fest: „im Sommer wollen wir jetzt jedes Jahr nach Frankreich“ 😊. Zwar haben wir lange nicht alles gesehen was wir wollten, denn die Normandie ist einfach zu groß und eine Woche defintiv zu wenig. Erlebt haben wir trotzdem richtig viel. Deshalb kommen hier zusammengefasst unsere Highlights, Tipps und Infos für die Normandie mit Kindern.
20 Must-dos in der Normandie mit Kindern
1.Bucht Euch in einem normannischen Fachwerkhaus ein
Die wunderschönen alten Fachwerkbauten prägen überall das Bild der Normandie. Wie könnte man also während des Urlaubs authentischer wohnen als in genau so einem Häuschen. Wir haben eine Woche in einem wunderschön restaurierten Ferienhaus verbracht, das alte normannische Elemente mit modernen Möbeln kombiniert und dazu noch mitten in der Natur liegt. Wo genau Ihr das buchen könnt und was es kostet, könnt Ihr hier nachlesen.
2. Bestaunt die Kreidefelsen von Étretat
Die imposanten Kreidefelsen von Étretat sind unbestritten eines der absoluten Normandie-Highlights. Spätestens seit der erfolgreichen Netflix-Serie „Lupin“ sind sie auch weit über die Grenzen Europas bekannt. Leider bedeutet das auch, dass Ihr die Felsen mit unzähligen anderen Besuchern teilen müsst. Wir kamen an einem Samstagnachmittag – was sich als großer Fehler herausstellte. Allein für die Parkplatzsuche brauchten wir geschlagene 45 Minuten. Das Städtchen war entsprechend voll.
Dennoch: die Mühe lohnt. Die Küste ist – trotz dicker Wolken am Himmel – bildschön und der Blick von den Felsen atemberaubend. Étretat gehört defintiv zu den Orten, die man einmal im Leben gesehen haben muss.
Unser Tipp: Lasst Euch vom Andrang nicht abschrecken, aber bringt genug Zeit mit. Wir hatten defintiv zu wenig und wollen unbedingt noch mal wiederkommen. Allerdings würden wir beim nächsten Mal versuchen die Hauptsaison zu meiden und auf einen Wochentag ausweichen oder sogar eine Nacht bleiben um den allergrößten Menschenmassen zu entgehen.
Was Ihr noch wissen solltet: die Möwen an der Strandpromenade sind extrem angriffslustig. Daher besser nichts zu essen in der Hand halten! Der Großen wurde ein Stück Pizza im Flug aus der Hand gerissen, sie hat sich sehr erschreckt und fast geweint. Neben uns stand ein Mann, dem die Vögel sogar das Brötchen beim „In den Mund stecken“ entrissen haben.
3. Verbringt einen Tag im Mittelalter auf dem Château de Crèvecour
Das Château de Crèvecour ist eine kleine Wasserburg aus dem Mittelalter, von der nur noch eine Ruine übrig ist, die aber dennoch einen Besuch lohnt. Jeden Sommer findet auf dem Gelände ein Mittelalterfest mit mittelalterlichen Kostümen, Theateraufführungen, Workshops und Spielen statt.
Das Gelände ist klein aber hübsch. Die verschiedenen Gebäude geben einen Einblick in das mittelalterliche Leben, Gaukler spielen auf alten Instrumenten und die Kinder können altertümliche Spiele wie Armbrustschießen, Boule und Steckenpferdrennen ausprobieren.
Beim Eingang gibt es außerdem für Kinder ein Suchspiel, das das Entdecken des Château noch spannender macht. Überall auf dem Gelände haben sich kleine Drachen versteckt, die gefunden werden müssen – teilweise ist das ganz schön knifflig. Wer am Ende alle entdeckt, bekommt beim Verlassen der Burg eine kleine Überraschung!
4. Erfahrt wie normannischer Käse gemacht wird in der Käserei Graindorge
Käse darf in keinem Frankreich-Urlaub fehlen. Aber wisst Ihr eigentlich wie Käse genau hergestellt wird? Besonders anschaulich wird das in der Käserei Graindorge in Livarot vermittelt, die Ihr kostenlos besuchen könnt.
Den Rundgang könnt Ihr in Eurem eigenen Tempo absolvieren. Wir haben ungefähr eine Stunde gebraucht. Durch riesige Glasfenster blickt man direkt in die Produktionsstätten und kann den Mitarbeitern der Käserei bei der Arbeit zuschauen. Dabei bekommt man Einblicke ins Labor, in die Produktion, in die Reifehallen und die Verpackungsstation. Am Ende wartet eine kleine (teilweise interaktive) Ausstellung, in der man noch allerlei Wissenswertes über die Geschichte der Käseherstellung erfährt.
Natürlich darf man auch probieren. Auf Nachfrage bekommt Ihr am Ende des Rundgangs im Shop einen Probierteller zusammengestellt. Wir haben uns entschieden ein paar Sorten aus der großen Kühltruhe auszuwählen und diese am Abend zu Hause zu testen. Dazu wurden wir vor Ort sehr gut beraten. Die nette Mitarbeiterin erklärte uns, in welcher Reihenfolge wir den Käse probieren sollen, was besonders gut dazu passt und wie lange der Käse sich hält.
Mit einer Flasche Cidre oder Rotwein, getrockneten Tomaten, Oliven, Chutney, Senf und knusprigem Baguette ergibt das ein oberköstliches Abendbrot…
5. Eine Ziege melken bei Noemi
Eines unserer ganz persönlichen Highlights war der Besuch auf dem Ziegenbauernhof von Noemi. Jeden Abend um 17.30 Uhr werden dort die Ziegen gemolken, jeder der möchte ist willkommen dabei zuzuschauen.
Wir dürften sogar selbst Hand anlegen und versuchen eine Ziege zu melken. Das war richtig cool und hat erstaunlich gut geklappt fürs erste Mal. Die Milch schmeckt pur übrigens gar nicht „streng“ – also ganz anders als ein fertig verarbeiteter Ziegenkäse. Den kann man im Anschluss in der hofeigenen Boutique kaufen – nachhaltiger, frischer und köstlicher geht´s nicht!
6. Einen Hauch Mondänität atmen im Seebad Trouville-sur-Mer
Die Blumenküste ist bekannt für ihre kleinen, sehr hübschen Seebäder. Besonders Trouville-sur-Mer hat uns sehr gefallen. Malerische kleine Gassen mit unzähligen kleinen Läden in denen man am liebsten alles kaufen möchte schlängeln sich bis zum Strand. Aus den gemütlichen Brasserien und Cafés duftet es verführerisch nach Crêpes und Moules Frites.
Am Strand gibt es einen kleinen Spielplatz zum Toben und Liegestühle mit Blick auf die hohen Atlantikwellen. Ein paar Fischer haben ihre Netze zum Trocknen ausgelegt, eine Möwe verschlingt gierig ein paar Fischreste. Frankreich-Feeling pur!
7. Dinos bestaunen im Musée Paléospace
Den Ausflug nach Trouville-sur-Mer könnt Ihr prima verbinden mit einem Besuch im Musée Paléospace im nahe gelegene Villers-sur-Mer. Wer sich für Fossilien und Dinos interessiert, wird hier leuchtende Augen bekommen.
In zwei großen Ausstellungsräumen gibt es zahlreiche Schätze zu bestaunen, allerlei Wissenswertes rund um Fossilien und große Dinoskelette inklusive interaktiver Show zu entdecken. Idealerweise plant Ihr den Besuch als Einstimmung auf die Fossiliensuche an den Falaises des Vaches Noires (Tipp Nr. 8), denn dann könnt Ihr das Gelernte gleich überprüfen…
8. Fossilien suchen an den Falaises des Vaches Noires
Die Falaises des Vaches Noires sind unter Fossilienexperten weltweit bekannt. Jedes Museum weltweit besitzt Fossilien von hier. Denn es gibt besonders viele und besonders schöne Exemplare, die bei jeder Flut aus den Felsen gespült werden.
Besonders unsere beiden Mädels waren mit großer Begeisterung bei der Sache. 1,5 Stunden verbringen wir mit Suchen und entdecken ein paar wirklich hübsche Exemplare. Sogar zwei Seeigel-Fossilien sind dabei. Mit den Taschen voller Schätze fahren wir am Ende des Tages ins Ferienhaus zurück. Logisch, dass wir zu Hause jetzt selbst eine kleine Fossilien-Ausstellung haben, oder?
Eine geführte Fossiliensuche könnt Ihr übrigens im Musée Paléospace buchen.
9. Die Kathedrale von Rouen besichtigen
Wir haben Rouen – die Hauptstadt der Normandie – am Nationalfeiertag erkundet. Nachteil: die Geschäfte waren geschlossen, zum Shoppen war also keine Gelegenheit. Vorteil: die Stadt war angenehm leer! In der Touristeninformation leihen wir uns Audioguides aus, um die Stadt individuell zu entdecken, Die Guides kann man vorab reservieren, das Ausleihen kostet € 5 pro Apparat (Kinder bekommen auf Wunsch einen Gratis-Hörer dazu).
Mit den Audio-Guides dauert der Rundgang durch Rouen ungefähr zwei Stunden. Wir haben nicht alles angeschaut, aber einen guten Eindruck von der Stadt bekommen. Herzstück und Highlight ist natürlich der Besuch der imposanten Kathedrale. Ihr wisst, dass wir keine Kirchen-Kenner und Fans sind, aber diese hier zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten in Frankreich und ist wirklich wunderschön.
10. Auf den Spuren der Johanna von Orléans wandeln in der multimedialen Ausstellung „Historial Jeanne D´Arc“
Unser TOP-Tipp für den Besuch in Rouen ist der Besuch der multimedialen Erlebnisausstellung „Historial Jeanne d´Arc“. Seit 2015 wird im ehemaligen erzbischöflichen Palast die Geschichte der französischen Nationalheldin Jeanne d´Arc erzählt. Rouen wurde für die Geschichtsstunde nicht zufällig ausgewählt. Denn genau an dieser Stelle wurde die Jungfrau von Orléans 1431 zum Tode verurteilt und anschließend bei lebendigem Leibe auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Die Tour startet jeweils zu festgelegten Zeiten, täglich ab 10 Uhr alle 15 Minuten bis 17.15 Uhr.
Auf 1000 qm und fünf Etagen erlebt und erfährt man, wo Johanna aufwuchs, wie sie zur Kriegsheldin wurde und warum man sie dennoch später als Ketzerin zum Tode verurteilte. Audioguides übersetzen ins Deutsche und machen die Ausstellung so auch für Kinder und Besucher die kein Französisch sprechen zum echten Erlebnis.
Die Inszenierung ist wirklich fantastisch! Packende Bilder, tolle Installationen, aufwendige Effekte und spannende Erzählungen lassen die damalige Zeit lebendig werden und machen deutlich warum Johanna bis heute so verehrt wird.
An dieser Stelle ein kleiner Hinweis: grausame Bilder gibt es nicht, aber überlegt Euch trotzdem gut, ob Eure Kinder bereit für Johannas Geschichte sind. Lodernde Flammen, laute Schreie und drohende Glockenschläge befeuern das Kopfkino und sind nicht für jedes (jüngere) Kind geeignet. Wir hatten im Vorfeld mit unseren Kindern gesprochen, sie darauf vorbereitet, dass Johanna auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, und abgemacht, dass wir den Raum sofort verlassen, wenn es ihnen zu unheimlich wird. Das hat super funktioniert!
11. Den exquisiten Mittagstisch mit Blick auf die Kathedrale genießen in der Brasserie Paul
Kinderfreundlich essen ist in Frankreich eigentlich überall problemlos möglich. Kinder sind willkommen, auf jeder Karte gibt es ein Kindermenu und die Qualität ist nahezu immer gut. Essen genießt in Frankreich einen deutlich höheren Stellenwert als zum Beispiel in Deutschland. Nicht, dass es in Deutschland nicht auch gute Restaurants gibt, in Frankreich aber bekommt man in „stinknormalen“ Brasserien teilweise so gutes Essen wie in anderen Ländern nur in gehobenen Restaurants.
Für Genießer und Foodies ist Frankreich daher zu Recht ein echtes Paradies. So gehört es zum Beispiel zur Esskultur, dass man Mittags 2 Gänge isst. Eine Hauptspeise plus Dessert oder eine Vorspeise mit anschließendem Hauptgang stehen auf jeder Mittagskarte – und das zu erstaunlich moderaten Preisen.
Gut essen könnt Ihr also mit Sicherheit überall in Rouen. Die Brasserie Paul empfehlen wir vor allem wegen der schönen Außenterrasse mit Blick auf die Kathedrale.
12. Auf virtuelle Reise durch die alten Klostermauern der Abtei Jumièges gehen
Die Abtei Jumièges war für uns alle die größte Überraschung während unseres Aufenthalts in der Normandie. Das Tourismusbüro hat uns den Besuch empfohlen und wir waren erst etwas skeptisch. Alte Klostermauern? Langweilig! Umso größer war die Begeisterung vor Ort, denn die Abtei Jumièges ist ein magischer Ort – und traumhaft schön!
Die Abtei Jumièges war eine Abtei der Benediktiner und bis zu den Religionskriegen eines der größten Klöster in Frankreich. Gegründet wurde sie 654 durch den heiligen Philibert, zerstört während der Französischen Revolution ab 1795.
Heute sind nur noch Ruinen zu sehen – aber der Rundgang lässt das Gemäuer mit modernsten Mitteln wieder in altem Glanz erstrahlen.
Dazu empfehlen wir Euch vor dem Besuch die App Jumièges-3D herunterzuladen. Öffnet die App und haltet nun den Bildschirm auf eine der Ruinen, dann könnt Ihr mit Hilfe eines Hebels das Bild so verändern, dass Ihr seht wie die Abtei an dieser Stelle ursprünglich aussah. Nicht nur die Kinder fanden das richtig, richtig cool!
13. Mit der Autofähre über die Seine fahren
Wenn Ihr schon mal in der Abtei Jumièges seid, nehmt auf dem Rückweg auf jeden Fall die Autofähre über die Seine. Die Fahrt ist kostenlos und kurz, auf die Fähre passen nur ein ganz paar Autos, aber besonders für die Kinder war das ein echtes Erlebnis!
14. Mirlitons essen in Pont Audemer, dem „nomannischen Venedig“
Ja, es geht schon wieder ums Essen. Ihr solltet Euch einfach vor dem Urlaub darauf einstellen, dass in Frankreich wirklich an jeder Ecke die köstlichsten Verlockungen warten. Wenn Ihr Pont Audemer besucht – das wegen der vielen Kanäle auch das „normannische Venedig“ genannt wird – probiert unbedingt einen Mirliton. Mirlitons sind kleine Gebäckstücke mit einer cremigen Füllung nach einem Rezept aus dem 14. Jahrhundert! Eine kleine Sünde…!
Anschließend solltet Ihr Euch auch das hübsche Städtchen nicht entgehen lassen. Viel Wasser, ein hübscher Marktplatz und immer wieder all´ die zauberhaften Fachwerkhäuser – wir waren verzückt.
15. Sich in ein Eselbaby verlieben (oder ein Meerschweinchen) in der Domaine de Ouézy
Den Lern-Bauernhof Domaine de Ouézy in Mézidon-Canon haben wir vor allem wegen der Kinder besucht. Auf dem riesigen Gelände gibt es zahlreiche Tiere, die meisten davon darf man in den Gehegen besuchen und streicheln. Soweit so gut dachten wir – ein Besuch auf dem Bauernhof ist ja immer schön. Dass wir aber bereits am Eingang über eine halbe Stunde verweilen und partout nicht weitergehen wollen, hab ich nicht erwartet.
Denn: oh mein Gott! In Sekundenschnelle verlieren wir unser Herz an die beiden ein- bzw. drei Wochen alten Mini-Esel! Die netten Betreiber des Hofs lassen uns sogar ins Gehege um den Nachwuchs zu streicheln. Ich denke ganz kurz darüber nach ob es wohl auffallen würde, wenn ich das kleine Langohr heimlich in den Kofferraum packen würde. Während ich kaum wegzubewegen bin, wollen die Kinder lieber weiter zu den Meerschweinchen. Und die zuckersüßen Kaninchen, die Lamas, die Schweine, Hühner, Gänse und Rinder haben wir ja auch noch nicht gesehen…
Sogar im Baumhaus übernachten kann man auf dem Gelände. Das müssen wir unbedingt für das nächste Mal einplanen…
16. Beste Crêpes essen in der Crêperie Jardins du Pays d´Auge
Crêperien findet Ihr in Frankreich natürlich an jeder Ecke. Besonders schön sitzen könnt Ihr aber in der Crêperie in den Jardins du Pays d´Auge. Der Außenbereich liegt unter schattigen Bäumen umgeben von üppigen Hortensiensträuchern und duftendem Lavendel. Fast wie in einem verwunschenen Garten. Die Crêpes sind knusprig-saftig, der Service flink und die Kinder können sich die Wartezeit mit Blick auf die Tiere nebenan vertreiben.
17. Verdauungsspaziergang machen in den Jardins du Pays d´Auge
Nach dem Essen könnt Ihr gleich einen Verdauungsspaziergang in den herrlich blühenden Jardins du Pays d´Auge anschließen. Überall gibt es kleine zugewachsene Pfade, romantische Plätze zum Verweilen, kleine Teiche über denen Libellen tanzen und dichte Büsche und Sträucher zum Verstecken spielen.
Fast wie ein Labyrinth sagen die Kinder, während sie am plätschernden Brunnen spielen.
18. Cidre & Calvados aus der Region kosten im Calvados-Haus Pierre Huet
Was wäre ein Besuch in der Region Calvados ohne stilechte Verkostung? Schließlich wird der berühmte Apfelschnaps genau hier produziert. Fußläufig von den Jardins du Pays d´Auge liegt das Calvados Haus Pierre Huet, dem ihr unbedingt einen Besuch abstatten solltet. Das Familienunternehmen wurde 1859 gegründet und ist bekannt für hevorragenden Calvados und spritzigen Cidre.
Auf Wunsch könnt Ihr an einem Rundgang teilnehmen und erfahrt wie Calvados, Cidre und Apfelsaft produziert werden, erhaltet einen Einblick in die Keller, lernt wie lange die guten Tropfen in den riesigen Fässern lagern müssen und wie eine Destillation eigentlich abläuft. Zum Schluss kann man natürlich auch kosten. Einstimmiges Urteil der Kinder: „der beste Apfelsaft den wir je getrunken haben“. Und ganz vielleicht hat sich für uns Eltern auch die ein oder andere Kiste Cidre in den Kofferraum verirrt.
19. Essen auf Sterneniveau in der Ferme du Roy
Nein, Ihr müsst kein Sternerestaurant besuchen um wirklich königlich zu essen. Es reicht, wenn Ihr Euch einen Tisch in der urig-gemütlichen Ferme du Roy in Lisieux reserviert. Am besten im schönen Garten, dann können die Kinder zwischen den Gängen toben.
Als jemand der selbst lange in der Sternegastronomie tätig war weiß ich wovon ich spreche wenn ich sage: das war eines der besten Menüs das ich je gegessen habe. Der Service ist warmherzig und aufmerksam und der junge Koch mit Herzblut bei der Sache. Wir folgen der Empfehlung der Servicekraft und lassen uns mit einem 3-Gang-Menu vom Koch überraschen. Jeder von uns erhält ein anderes Gericht und eins ist besser als das andere. Wir tauschen die Teller hin und her, probieren von allem und können am Schluss nicht mehr sagen, was am besten geschmeckt hat, weil einfach alles soooo gut war. Der Abend in der Ferme du Roy ist und bleibt der absolute kulinarische Höhepunkt unserer Reise.
20. Einen Tag im malerischen Honfleur verbringen
Honfleur gehört ebenfalls zu den Seebädern entlang der Blumenküste und lohnt wegen des malerischen Hafens und der kleinen pittoresken Gassen einen Besuch. Wir haben das Städtchen an unserem letzten Urlaubstag besucht, sind durch die Straßen flaniert, haben in einer kleinen Brasserie gegessen, eine Runde auf dem historischen Karussell gedreht und den Rest des Tages am Strand verbracht.
Zugegeben: der Strand hat uns nicht so überzeugt – aber wenn man schon mal da ist, kann man durchaus ein bis zwei Stunden chillen, in die Atlantikwellen hüpfen und ein paar Muscheln suchen.
Normandie mit Kindern: Gut zu Wissen
Grundsätzlich gibt es bei einem Frankreich-Urlaub nicht viel zu beachten. Ein paar Tipps möchten wir dennoch geben. Besonders wenn Ihr zum ersten Mal dort seid, können folgende Infos vielleicht für Euch wichtig sein.
- Nehmt Eure blaue Parkscheibe mit! Auf vielen öffentlichen Parkflächen und Straßen muss diese bei Ankunft sichtbar hinter die Scheibe gelegt werden, andernfalls wird es teuer.
- Mittagessen in den Restaurants und Brasserien gibt es meist zwischen 12-14 Uhr. Vorher bzw. nachher könntet Ihr vor verschlossener Tür stehen bzw. keine warmen Gerichte mehr bekommen. Abendessen gibt es erst ab 19 Uhr. Falls Ihr also unterwegs seid und zeitlich nicht abschätzen könnt ob Ihr es rechtzeitig zum Mittag schafft, solltet Ihr immer einen kleinen Snack dabei haben. Alternativ gibt es in fast jedem Ort eine Boulangerie in der ihr neben süßem Gebäck auch immer belegte Sandwiches oder kleine Quiches bekommt.
- Lernt unbedingt ein paar Wörter Französisch! Mit Englisch kommt ihr vielerorts leider immer noch nicht sehr weit. Einen Grundwortschatz zu besitzen ist von großem Vorteil und öffnet viele Türen.
- Einen 7-Tage-Familienzeitplan für die Normandie findet Ihr auch noch mal kompakt zusammengefasst hier.
Noch immer sind wir ganz beseelt und dankbar, dass wir den Sommer – trotz anhaltender Corona-Pandemie – in der Normandie verbringen konnten. Meine Liebe zu Frankreich ist wieder aufgeflammt, nachdem ich viele Jahre dachte, dass mein Herz ausschließlich den skandinavisch-kühlen Ländern gehört. Noch immer bin ich überzeugt, dass aus mir kein Mittelmeerfan mehr wird. Aber die raue Atlantikküste mit ihrer wilden Schönheit ist genau mein Ding. Ein Glück sehen die Kinder das genauso. Dann braucht es beim nächsten Mal wenigstens keine große Überredungskunst, wenn ich einen Trip nach Frankreich vorschlage 😊
*Offenlegung: Unsere Reise wurde freundlicherweise unterstützt von Normandie Tourismus, dem Tourismusbüro Authentic Normandy Lisieux, dem Tourismusbüro inDeauville und Rouen Normandie Tourisme et Congrès. Unsere Erlebnisse und Eindrücke bleiben davon unbeeinflusst.*
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