„Meningitis bewegt“: warum alle Eltern sich gut über Meningokokken informieren sollten!
In freundlicher Zusammenarbeit mit „Meningitis bewegt.“ von GSK“*
Normalerweise schreibe ich hier nur über die schönen Dinge des Lebens: Reisen, Ausflüge und Kinderbücher. Hin und wieder jedoch gibt es Themen, die mich sehr bewegen und ich entschließe mich, dass diese – trotz gegensätzlichem Thema – einen Platz auf dem Blog finden sollen. Genau das ist passiert, als ich Mitte September Woche beim „Meningitis bewegt.“ – Lunch Talk von GSK eingeladen war.
Zuerst war ich unsicher: ein Event zum Thema „Impfen“? Will ich das? Denn ich weiß natürlich, dass Impfen immer noch polarisiert. Nachdem ich mich kurz vorab über die Kampagne „Meningitis bewegt.“ informiert hatte, war mir aber schnell klar: hier besteht großer Aufklärungsbedarf. Also sagte ich zu.
Die bewegende Geschichte von Birgit Augé, deren Tochter an Meningitis erkrankte
Besonders bewegt hat mich an diesem Tag die Geschichte von Birgit Augé, deren Tochter im Alter von 4 Monaten an Meningokokken erkrankte. Ihre Schilderungen trieben ihr (und uns) auch nach 15 Jahren noch die Tränen in die Augen. Nur weil sie geistesgegenwärtig reagierte, ist ihre Tochter heute kerngesund. Die Erlebnisse, die für uns schon beim bloßen Zuhören schwer waren, und all´ die Sorgen und Ängste – ich kann und möchte es mir nicht annährend vorstellen.
Nachdem wir einen ganzen Vormittag lang der Mutter eines betroffenen Kindes, einem Kinder- und Jugendarzt und einer Betreuerin von Amputationsbetroffenen gelauscht hatten, war mir klar: genau wir Birgit Augé möchte auch ich helfen, über Meningokokken aufzuklären.
Was sind Meningokokken?
Meningokokken sind Bakterien, die im Nasen- und Rachenraum leben. Einer von 10 Erwachsenen trägt Meningokokken in sich – ohne selbst zu erkranken. Es gibt verschiedene Gruppen. In Deutschland kommt am häufigsten die Gruppe B vor, gefolgt von Y, C, W, A und anderen.
Die Übertragung dieser Bakterien erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion, also durch Atmen, Niesen, Husten oder Küssen. Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren haben das höchste Risiko, an Meningokokken zu erkranken.
Was ist eigentlich eine Sepsis?
Sepsis, auf Deutsch Blutvergiftung, ist eine der häufigsten Erkrankungen auf der Welt. Jährlich erkranken weltweit ca. 20 bis 30 Millionen Menschen – darunter mehr als 6 Millionen Säuglinge. Kaum zu glauben, aber weltweit stirbt jede Sekunde ein Mensch an Sepsis – auch in Deutschland gehört die Blutvergiftung zu den häufigsten Todesursachen.
Eine Sepsis entsteht, wenn Bakterien über die Blutbahn in alle Organe eindringen. Trotzdem wird dieser Krankheit kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Um dies zu ändern, wird jedes Jahr am „Welt-Sepsis-Tag“ (13. September) über Symptome und Schutzmaßnahmen aufgeklärt. Meningokokken sind ein seltener, aber möglicher Auslöser für eine Sepsis.
Meningokokken – Erkrankung: Was kann ich tun?
Wenn ihr glaubt, Euer Kind hat sich angesteckt, ist vor allem eins wichtig: schnell handeln! Das Kind sollte umgehend im Krankenhaus mit einem Antibiotikum versorgt werden. Ist die Behandlung erfolgreich, sind die Betroffenen nach ungefähr 24 Stunden nicht mehr ansteckend. Leider klingt das einfacher als es tatsächlich ist. Denn aufgrund der eher anfänglich „harmlosen“ Symptome kann man schwer selbst entscheiden, wie schlimm die Erkrankung tatsächlich ist.
Impfungen gegen Meningokokken können das Erkrankungsrisiko minimieren und bestmöglich schützen. Die Impfung gegen Meningokokken C ist in Deutschland allgemein von der STIKO möglichst früh im zweiten Lebensjahr empfohlen und wird von allen Krankenkassen übernommen.
Diese Impfung allein kann jedoch nicht vor den anderen Meningokokken-Gruppen schützen. Auch Impfstoffe für die Gruppen A, B, W und Y sind in Deutschland verfügbar, bisher jedoch (noch) nicht im „Standard-Impfplan“ enthalten. Für die Meningokokken-B-Impfung liegt aber bereits eine Impfempfehlung bei gesundheitlich gefährdeten Personen vor. Für die anderen Gruppen als Kombinationsimpfung ACWY gibt es ebenfalls schon eine Empfehlung bei gesundheitlich gefährdeten Personen und Reisen in Risikogebiete. Diese Impfungen sind in der Regel bereits im ersten Lebensjahr möglich.
Bitte tauscht Euch dazu mit Eurem Kinder- und Jugendarzt aus und lasst Euch individuell beraten.
Was, wenn ich eine Impfung gegen Meningokokken nicht bezahlen kann?
Impfungen, die nicht auf dem Standardimpfplan der STIKO stehen, müssen oft selbst gezahlt werden. Solltet Ihr Eure Kinder aber z. B. gegen die zusätzlich möglichen Gruppen impfen lassen wollen, lohnt es sich dennoch, bei Eurer Krankenkasse nach einer Kostenübernahme zu fragen. Denn viele Kassen übernehmen diese Impfung als freiwillige Leistung. Die Kombinationsimpfung gegen ACWY wird oft als Reiseimpfung erstattet.
Zum Schluss noch ein paar persönliche Worte zum Thema Impfen
Ich halte Impfungen für notwendig und sinnvoll – finde es aber völlig normal, dass man sich damit – wie mit vielen anderen Themen auch – kritisch auseinandersetzt und vorab gut informieren.
Ihr dürft Euch hier sehr gern äußern – ich bin immer für einen offenen und konstruktiven Austausch. Aber bitte auf Augenhöhe und nicht beleidigend.
Ich weiß, dass alle Eltern nur das Beste für ihre Kinder wollen. Und ich respektiere und toleriere, dass es Eltern gibt, die zum Thema Impfen eine andere Meinung haben als ich.