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Mein tapferer, kleiner Kämpfer…eine Liebeserklärung an meinen Sohn #MeinBriefanDich

Mein kleiner, süßer geliebter Floh,

eine Nacht und zwei Tage waren wir letzte Woche voneinander getrennt. Das war wie ein Gang durch die Hölle für mich. Denn Du musstest mit Deinen gerade mal 11 Wochen ins Krankenhaus, weil Du in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag so hohes Fieber bekommen hast, dass der Kinderarzt Dich am Donnerstagmorgen gleich weitergeschickt hat: ins Kinderkrankenhaus.

Und da musste der Papa mit Dir hin, weil ich nämlich ebenfalls mit weit über 39° Fieber im Bett lag und kaum aufstehen konnte – so schlecht ging es mir. Also blieb ich – zusammen mit Deiner Zwillingsschwester – zurück zu Hause. Und obwohl mein Verstand genau wusste: es ist die richtige Entscheidung, dass der Papa mit Dir fährt: mein Herz blutete…

Wir hatten keinen leichten Start miteinander. Du warst so klein und zart. Und so unausgeglichen. Hast viel geschrien und geweint. Schlecht geschlafen – besonders nachts. Und mich manchmal zur Verzweiflung gebracht. Du hast nach jeder Mahlzeit gefühlt mehr ausgespuckt als reingegangen ist. Ständig musste ich Dich umziehen. Und da ich ja auch noch Deine beiden Schwestern versorgen muss, hat mich das manchmal bis an den Rand meiner Nerven gebracht.

Dabei wusste ich immer: Du kannst nichts dafür. Du leidest unter Bauchschmerzen und der Spuckerei. Ich habe das gesehen und gefühlt – immer. Und ich habe Dich getragen, gewiegt, getröstet, gekuschelt und geküsst. Dir immer wieder gesagt, dass ich Dich verstehe, dass es bald besser wird, dass ich Dich so lieb habe. Aber gefühlt kam das oft nicht bei Dir an. Manchmal hast Du immer weitergeschrien. Und ich fühlte mich so hilflos.

Ich wollte Dir so gern helfen, hätte Dir das alles gern abgenommen: Deine Sorgen, Deine Schmerzen. Und konnte eben nicht. Wir haben so viel versucht, damit Deine Bauchschmerzen besser werden. Und damit die Spuckerei aufhört. Damit endlich, endlich Dein Schnupfen weggeht (den Du gefühlt seit Deiner Geburt mit Dir rumträgst) und Deine Atmung wieder besser wird. Aber nichts, wirklich gar nichts hat geholfen. Du warst weiterhin nur mit Dir und Deiner Verdauung beschäftigt. Und mir tat es leid, dass Du Dich auf all´die schönen Dinge um Dich herum gar nicht konzentrieren konntest. Dass Du gar nicht loslegen konntest mit dem „Welt entdecken“, weil Dich ständig etwas quält.

Und dann wurdest Du so krank. 39.9° zeigte das Fieberthermometer an. Und ich dachte nur: „warum kriegt er das alles ab, dieser kleine süße Kerl? Das ist doch unfair.“

Und ich konnte nicht bei Dir sein im Krankenhaus. Konnte Dich nicht im Arm halten, Dich nicht trösten, streicheln und Dir immer wieder sagen, dass wir das zusammen schon schaffen. Ich weiß, der Papa hat das genauso gut gemacht. Ich weiß, dass er sich ganz fantastisch um Dich gekümmert hat, weil er Dich genauso liebt wie ich es tue. Aber trotzdem kommen mir die Tränen, bei dem Gedanken daran, dass ich eben nicht bei Dir sein konnte. Ich bin doch Deine Mama. Ich habe Dir doch versprochen, dass ich immer da sein werde wenn es Dir schlecht geht.

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Aber mein Herz, Du musst wissen: ich habe das getan, weil es so für Dich das Beste war. Der Papa war fit und gesund und konnte sich rund um die Uhr mit Dir beschäftigen. Und ich war das nicht. Vermutlich wärst Du nicht bereits am Freitagnachmittag wieder zu Hause gewesen, weil Du meine Ladung Bazillen auch noch abgekriegt hättest.

Ich bin so stolz auf Dich: ganz allein – ohne Medikamente – hat Dein kleiner Körper das Fieber bekämpft. Und Dich ganz schnell wieder gesund gemacht. Ich wusste, dass in Dir ein kleiner Kämpfer steckt. Und als ich Dich am Freitagabend endlich wieder in meine Arme schließen konnte, da war noch etwas mit Dir passiert. Du warst irgendwie verändert. Gewachsen, wacher, viel aufmerksamer und vor allem mitteilsamer und fröhlicher.

Vielleicht hast Du Deinen ersten richtig spürbaren Schub mit Fieber beendet. Oder so eine kleine „Männerauszeit“ mit dem Papa gebraucht? 🙂

Was auch passiert ist, Du bist kaum wiederzuerkennen: Du strahlst ständig über das ganze Gesicht. Hast mir fleissig „erzählt“, was Du erlebt hast. Versucht immer wieder mit den süßesten Lauten meine Aufmerksamkeit zu erregen. Schaust Dir nun auch eine ganze Weile ganz aufmerksam mal etwas an. Bist nicht mehr so hektisch. Magst es nun auch mal eine ganze Weile wach an meiner Schulter oder Brust zu liegen und einfach nur zu gucken. Das war vorher undenkbar. Auf der Brust oder Schulter liegen mochtest Du nie.

Und das allerbeste: Du schläfst viel, viel besser – besonders nachts. Und das Spucken ist auch deutlich besser geworden. Es ist nicht vollständig weg, aber kommt längst nicht mehr nach allen Mahlzeiten und auch nicht mehr so schwallartig. Ab und zu drückt Dein Bäuchlein noch und Dein Schnupfen ist leider auch noch da, aber weißt Du was? Das schaffen wir jetzt mit Links.

Zum esten Mal habe ich das Gefühl, Du willst der Welt und uns nun sagen: „sehr her, ich bin jetzt angekommen und will Euch zeigen, wie groß ich werden will.“

Mein geliebter, kleiner Floh, obwohl Du manchmal schwierig bist und mir die Nerven raubst: diese zwei Tage ohne Dich haben mir gezeigt, wie schnell die Liebe zu Dir gewachsen ist seit Du bei uns bist. Wie tief und innig sie bereits ist. Wie schnell Du zu einem Teil von mir geworden bist. Wie sehr ich Dich vermisse, wenn Du nicht bei mir bist. Wenn ich Dir in Deine großen wunderschönen Augen schaue, Deine süße Nase streichle, verzückt bin von Deinem Strahlelächeln, dann weiß ich: all´die Mühe der vergangenen Wochen, all´die Strapazen und durchwachten Nächte haben sich gelohnt. Denn Du bist mein Kind, mein einziger Sohn, mein kleiner Kämpfer.

Und eines Tages, wenn Du groß bist, dann werden Dein Papa und ich uns anschauen und wahrscheinlich gar nicht mehr glauben können, dass Du mal so einen holprigen Start hattest.

Ich liebe Dich mein Schatz – Du bist für immer hier drin in meinem Herzen.

Deine Mama

 

– Dies ist mein Beitrag zur Blogparade #MeinBriefanDich der lieben JesSi vom Blog feiersun.de

– Meine Liebeserklärung an meine große Motte findet Ihr hier