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Kultur // Mother Africa – Zirkus für die Sinne…!

Atemberaubende Artistik, mitreißende Musik und eine kunterbunte Kulisse. Wer nach dem vielen Schlemmen über die Weihnachtstage ganz kurzfristig noch etwas Besonderes erleben will, der sollte sich für sich und seine Liebsten schnell noch Tickets für Mother Africa sichern. Der Mann und ich waren bei der Deutschlandpremiere auf Kampnagel dabei und erzählen Euch heute, warum uns die Reise in die Townships von Südafrika verzaubert hat.

Mother Africa – Zirkus für die Sinne

Ein „Zirkus für die Sinne“ verspricht der ausliegende Flyer im Foyer von Kampnagel, den der Mann und ich vor der Show an der Bar ausgiebig studieren. Wir sind total gespannt was uns erwartet, denn riesengroße Zirkusfans sind wir beide nicht.

Doch schon der Auftakt ist vielversprechend. Die kunterbunte Kulisse nimmt uns sofort gefangen und spätestens bei der zweiten Nummer sind wir mittendrin in Afrikas Welt. Wir staunen über unfassbare Körperbeherrschung, fragen uns, wie es möglich ist bei diesen spektakulären Jonglage-Nummern noch den Überblick zu behalten und grooven immer wieder begeistert im Takt des mitreißenden Afro-Rock mit.

Wusstet Ihr zum Beispiel, dass man mit einem BMX-Bike nicht nur schnöde durch die Straßen kurven kann? Ich sag mal so: wer in Zukunft die Mädels beeindrucken will, der sollte sich hier mal ein paar Tricks abschauen.

Überhaupt jagt ein Highlight das nächste. Jede kleine Einlage ist einzigartig, grundverschieden und fügt sich dennoch zu einem großen Ganzen zusammen.

Warum Mother Africa besonders ist

Noch bis zum Jahresende ist „Mother Africa“ auf Kampnagel zu sehen. Anschließend tourt die Show weiter durch Deutschland. Die Künstler kommen allesamt aus dem afrikanischen Raum. Ausgebildet wurden alle Artisten in Tansania, in einer Schule die 2003 von Clown und Artist Winston Ruddle gegründet wurde. Nach der Ausbildung werden die Talente dann mit dem „Mother Africa“- Zirkus auf Tournee um die Welt geschickt.

„New Stories from Khayelitsha“ heißt die neue Show des Ensembles, und es bleibt zu hoffen, dass sie mindestens genauso erfolgreich wird wie der Vorgänger „Khayelitsha – My Home“. Denn was die Artisten hier leisten ist wirklich Weltklasse.

„Khayelitsha“ heißt übersetzt „unsere neue Heimat“ und ist eines der größten Townships Südafrikas, das ungefähr 30 km von Kapstadt entfernt liegt. Ungefähr 2 Millionen Menschen leben hier auf engstem Raum, in selbst gebauten Hütten aus Wellblech, Pappe oder Holz. Genau in dieser Kulisse lassen die Regisseure das Lebensgefühl Afrikas auf der Bühne aufleben.

Obwohl die Menschen hier in großer Armut leben, ist ihre Lebensfreude ungebrochen. In den Straßen wird jeden Tag getanzt, gesungen und gefeiert. Und das ist ansteckend.  Eine 7-köpfige Band steht während der Vorstellung mit auf der Bühne. Im Hintergrund und dennoch stets präsent. Denn diese Mischung aus Afro-Funk, Rock, Rythm & Blues geht ins Ohr. Und am liebsten würde man aufstehen und mittanzen.

Mother Africa

Standing Ovations zum Schluss

Die überragenden Artistikeinlagen sind natürlich das Herzstück von Mother Africa. Langweilig wird es dabei nie. Denn keine Szene gleicht der anderen. Schlangenmenschen, eine etwas andere Ball-Artistik (schon allein deshalb lohnt der Besuch), eine furiose Diavolo-Nummer, eine wackelige Seil-Performance und immer wieder fantastische Tanzeinlagen.

Nach zwei Stunden schauen wir verblüfft auf die Uhr und können kaum glauben, dass die Zeit so schnell verging. Das Publikum verabschiedet die Künstler mit Standing Ovations. Und das völlig zurecht. Nur schade, dass es keine Zugabe gab. Aber das sei den Künstlern nach den vorangegangenen Höchstleistungen verziehen. Danke für diesen ganz besonderen Zirkusabend!

 

 

Alle Hamburger sollten sich noch schnell Karten sichern: „Mother Africa“ läuft tägl. außer am 24. und 25.12. noch bis 30.12., um 19.30 (am 26., 29., 30.12. zusätzlich auch um 16.00 Uhr) auf  Kampnagel, Jarrestraße 20. Die Karten kosten zwischen € 45,00 und € 64,00 – und jeder Cent lohnt sich!

Für alle die nicht in Hamburg wohnen: Ihr habt Glück, denn Mother Africa macht auf Deutschlandtour auch Halt in vielen, vielen anderen Städten!! Schaut unbedingt mal auf der Website vorbei.