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Ich bin keine perfekte Mama, denn ich backe KEINE Weihnachtsplätzchen mit meinen Kindern…

Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich das heutige Türchen des tollen Adventskalenders „Bloggers Weihnacht“ bei der lieben Tanja vom Blog „Tafjora – einmal Frankreich und zurück“ füllen darf. Tanja interviewt auf ihrem Blog jeden Tag einen anderen tollen Blogger zum Thema Weihnachten und anschließend hat jeder dieser Blogger etwas Schönes für Euch mitgebracht. Mein Interview könnt Ihr heute bei ihr lesen und anschließend oute ich mich hier als Weihnachtsback-Muffel…

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Ich habe immer gern gebacken. Bevor ich Kinder hatte habe ich in der Weihnachtszeit oft stundenlang in der Küche gestanden und die verschiedensten Plätzchen ausprobiert. Und ich backe auch jetzt noch gern. Und finde es auch toll, dass die Motte immer fleissig helfen möchte und ebenfalls Spaß daran hat. Aber ganz ehrlich: in der Weihnachtszeit – wo sowieso ein Termin den nächsten jagt, nebenbei noch Geschenke besorgt werden müssen, das Haus dekoriert werden soll und man ja auch noch ein paar schöne Dinge unternehmen möchte – stresst mich diese Plätzchenbackerei mit Kindern. Und in diesem Jahr fehlt mir dazu auch einfach die Zeit, denn die Zwillinge lassen es einfach nicht zu, dass ich mich mal 2 oder 3 Stunden in die Küche verkrümele.

Ich disqualifiziere mich also heute für die Gruppe: perfekte Mami, die mit ihren Kindern stundenlang Teig knetet, Plätzchen aussticht und anschließend hübsch verziert. Und ich bin ehrlich: auf vielen Blogs werden derzeit tolle Plätzchenrezepte gepostet, die angeblich mit den Kindern gebacken wurden, natürlich super einfach und schnell gehen (denn Understatement ist ja „in“) und trotzdem auf dem Foto aussehen, als seien sie von Profis gebacken. Anschließend wird alles hübsch fürs Foto arrangiert und hergezeigt. Versteht mich nicht falsch: ich mag es schöne Fotos anzugucken – auch von Weihnachtsplätzchen – aber ich bin das nicht. Wir sind das nicht. Deshalb wird es das bei uns auch nicht geben.

Und ganz nebenbei: wenn wir mal Kekse backen, dann sehen die eher aus wie Unikate – von Kunstwerken sind wir weit entfernt…

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In den „Backberichten“ klingt das dann auch alles immer so idyllisch und entspannt: die Zutaten für die Kekse werden feierlich bereitgestellt, natürlich wird nach einen alten Familienrezept gebacken, die Kerzen am Adventskranz brennen, draußen ist es kalt und der Schnee glitzert, drinnen zieht der köstliche Duft von Vanille und Zimt durchs ganze Haus. Kurzum: es ist so richtig gemütlich.

Ganz ehrlich? Das läuft so nicht.  Draußen ist es im November und Dezember meist schmuddelig nass und 15 Grad warm. Die Finger sind klebrig vom Teig, der sich natürlich NICHT so einfach ausrollen lässt wie er sollte, die Küche versinkt in einer Schicht aus Mehl, flüssiger Schokolade, Zuckerperlen oder sonstigem „glitzendern“ Verzierkram und das Kind sieht aus, als hätte es sich in Teig und Schokolade gewälzt statt das Ganze zu Plätzchen zu verarbeiten. Der Teig klebt selbstredend überall in der Küche – und sei die Ritze auch noch so klein – und schafft man es endlich ein fertiges Blech mit Plätzchen in den Ofen zu schieben hat das Kind Bauchschmerzen vom Teig naschen und quengelt in einer Tour. Ach ja, vergessen wir nicht, dass man anschließend – wenn alle Kinder im Bett sind – noch 3 Stunden die Küche putzen muss und am nächsten Tag trotzdem noch irgendwo Reste findet.

Und da frage ich Euch: muss man sich das jedes Jahr antun? Och nöö, ich habe da keine Lust drauf. Da fallen mir zig Dinge ein, die ich lieber mit meinen Kindern machen möchte. Es ist nicht so als ob ich NIE Plätzchen mit ihnen backen möchte. Doch, will ich. Aber ich will das nicht im allergrößten Weihnachtsstress tun. Ich möchte das nur dann machen wenn es reinpasst und nicht, weil alle Welt erwartet, dass perfekte Mamis mit ihren Kindern in der Weihnachtszeit Kekse backen.

Ich behaupte: ich bin trotzdem eine gute Mama. Ich rolle und steche zwar nicht stundenlang Teig aus und verziere geduldig mit bunten Streuseln, aber ich schenke meinen Kindern trotzdem Zeit und Liebe. Mit anderen Dingen. Und das ist doch das einzige was zählt, oder?

Und für alle die so wie ich keine Lust haben in der Weihnachtszeit stundenlang zum Backen in der Küche zu stehen habe ich noch einen ultimativen Tipp für „faule Mamas“: einfach fertige Plätzchen kaufen und mit Zuckerguss und Glitzerkram selbst „pimpen“… Wie das aussehen kann? Genau so:

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Geht übrigens mit allen Plätzchen – nicht nur mit Russisch Brot 🙂 Und schmecken tun sie auch. Viel Spaß beim Nachmachen und Naschen.

In diesem Sinne: genießt die restliche Adventszeit – ob mit gekauften oder selbstgebackenen Keksen – und einer leckeren Tasse Kakao…

Eure Anna