Die Eselei
Ausflugsideen Outdoor,  Hamburg

„Die Eselei“ in Hamburg – streicheln, striegeln, Eselwandern

In Zeiten wie diesen sehnt man sich nach kleinen Alltagsabenteuern. Die kann man schließlich auch in der eigenen Stadt erleben. Für die Märzferien hatten wir daher eine Eselwanderung bei „Die Eselei“ in Bergedorf gebucht. Aber das böse C hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aufgrund des andauernden Lockdowns, sind Freizeitaktivitäten weiterhin verboten. Weil aber die  Tierparks zwischenzeitlich kurz öffnen dürften, hatten wir die Chance die süßen Langohren zumindest für zwei Stunden bei einem „Schnuppernachmittag“ zu besuchen. Warum bei uns seitdem die ganz große Eselliebe ausgebrochen ist und wir es nun kaum erwarten können unsere Wanderung nachzuholen, erfahrt Ihr jetzt…

Die Eselei in Hamburg-Bergedorf     

Ich muss gestehen: so richtig große Erwartungen hatte ich an den Nachmittag nicht. Esel streicheln und striegeln – für die Mädels eine schöne Abwechslung vom Corona-Alltagseinerlei, aber für mich als Erwachsene stellte ich mir das nicht so wahnsinnig spannend vor. Doch ich wurde eines besseren belehrt: der Nachmittag bei „Die Eselei“ war für uns einer der schönsten im zweiten Dauer-Lockdown und hat dafür gesorgt, dass wir zu großen Esel-Fans geworden sind.

„Die Eselei“ im Süden Hamburgs wird von Andreas Kirsch und seiner Frau betrieben. Vor 5 Jahren hat der ehemalige Schiffbauingenieur sich in seinen vorzeitigen Ruhestand verabschiedet und aus diesem heraus „Die Eselei“ gegründet. Mit zwei Eseln gestartet, wohnen mittlerweile vier süße Langohren auf seinem Hof und warten darauf mit interessierten Gästen zu wandern und dabei ausgiebig gestreichelt zu werden.

Als wir auf dem Hof eintreffen, begrüßt uns Andreas sehr herzlich. Er erklärt uns kurz die Regeln und dann dürfen wir auch schon zu den Eseln. Paula, Moritz, Maja und Pinu´u kommen sofort angetrabt, schnuppern neugierig an unseren Jacken und lassen sich bereitwillig streicheln. Ich bin überrascht wie verschmust und zutraulich die Esel sind. Wir alle Drei haben schnell unseren „Liebling“ gefunden. Die Große hat Pinu´u sofort ins Herz geschlossen, die Minimotte kuschelt ausgiebig mit Maja und ich weiche Paula nicht mehr von der Seite. Wobei die Esel streng genommen eigentlich uns ausgesucht haben. „Die Tiere wissen instinktiv, wen sie am liebsten mögen und wer am besten zu ihnen passt. Das stelle ich in all´ den Jahren immer fest“ erklärt uns Andreas schmunzelnd.

Wie läuft so ein Schnuppertermin ab?

Während die Esel und wir uns ausgiebig beschnuppern, erzählt uns Andreas eine Menge Wissenswertes über seine Tiere. Und das ist ganz und gar nicht langweilig, sondern sehr spannend und vor allem kindgerecht verpackt. Vieles davon habe auch ich nicht gewusst. Man merkt mit jedem Wort, mit wie viel Leidenschaft und Liebe Andreas seine Tiere auf dem Hof hält.

Nach dem ersten Kennenlernen dürfen wir die Langohren striegeln. Auch hier lässt er uns selbstständig agieren. Halfter anlegen, zum Striegelplatz führen und kräftig bürsten. Besonders die Minimotte ist mit Feuereifer bei der Sache. Dabei sind die beiden Esel-Jungs sichtlich ungeduldiger als die beiden Damen: Pinu´u zum Beispiel findet das Putzen eher lästig, Paula hingegen kann vom Striegeln nicht genug kriegen und genießt es sichtlich.

Frisch gebürstet kommt dann der Höhepunkt unseres Besuchs: Wandern geht zwar nicht, aber das Führen auf dem großen Gelände können wir ja schon mal üben. Andreas erklärt uns, worauf wir achten müssen und räumt dabei auch gleich mit dem verbreiteten Vorurteil auf, dass Esel immer starrköpfig sind. „Natürlich haben sie ihren eigenen Kopf. Deshalb dauert es ein wenig, bis sie sich in Bewegung setzen. Haben sie aber erstmal verstanden, dass es los geht, traben sie freudig und sehr zuverlässig neben einem her.“

Einzig die saftigen Grasbüschel locken am Wegesrand – da erfordert es schon mal ein wenig Durchsetzungsvermögen um die Vier zum Weitergehen zu überreden. Aber sogar die energische kleine Minimotte kriegt das prima hin und erntet dafür ein großes Lob von Andreas: „an ihr sieht man, dass es nicht auf die Größe ankommt um einen Esel zu führen.“

Die Eselei - Eselwanderung in Hamburg

Ab welchem Alter ist ein Besuch bei den Eseln mit Kindern möglich?

Zu jung sollte man dennoch nicht sein. Andreas Kirsch freut sich über Kinder auf dem Hof – die Esel sind geduldig und Angst muss man zu keiner Zeit haben. Aber wer zu wild tobt, kann die Esel erschrecken. Dann treten sie aus und das kann schmerzhaft sein.

Falls ihr also einen Besuch mit Euren Kindern plant, solltet ihr gut einschätzen können, ob Euer Kind ein paar Regeln im Umgang mit den Tieren befolgen kann.

Ich zum Beispiel habe den Floh an diesem Tag bewusst zu Hause gelassen, weil ich weiß, dass er gern rennt und klettert und sich nicht komplette zwei Stunden auf die Tiere einlassen kann.

Andreas empfiehlt einen Besuch in der „Eselei“ daher erst ab 6 Jahren. Es kommt aber sicher auf das Kind an. Falls Ihr unsicher seid, sprecht ihn einfach an. Er ist sehr nett, erklärt Euch im Detail was ihr vorab wissen müsst und findet mit Euch sicher eine gute Lösung.

Die Eselei - Eselwandern in Hamburg

Die Eselei: was kostet ein Schnuppertermin? Was kostet eine Eselwanderung?    

Termine für Schnupperstunden mit den Eseln (und Eselwanderungen) könnt Ihr hier einsehen. Selbstverständlich können diese aber auch individuell vereinbart werden. Ein Schnuppertermin dauert ein bis zwei Stunden und kostet € 10,00 pro Stunde und Teilnehmer.

Eine halbtägige, geführte Eselwanderung – zum Beispiel durch die Boberger Dünen, zur Dalbekschlucht oder entlang des Billetals – dauert vier Stunden und kostet € 75,00 pro Esel. Für jedes Tier sind in der Regel zwei Personen vorgesehen.

Sogar Kindergeburtstage sowie private oder Firmenfeiern könnt Ihr bei der „Eselei“ buchen.

Die Eselei

Abschied nehmen fällt schwer…

Unser Nachmittag bei „Die Eselei“ geht nach zwei Stunden zu Ende. Die Zeit verging wie im Flug und wir sind traurig, dass wir Abschied nehmen müssen von Paula, Pinu´u, Maja und Moritz.

Einen kleinen Trost gibt es aber: sofern Corona uns lässt, werden wir hoffentlich im Juni unsere Eselwanderung  nachholen. Das Wiedersehen mit Paula, Pinu´u, Maja und Moritz können wir schon jetzt kaum erwarten…

 

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