Kinderbuchregal - unsere liebsten Kinderbücher

Alltag // Derzeit herrscht Chaos am Familientisch – und warum ich trotzdem daran festhalte…

-Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Portal 1000 Tage – einer Initiative von Milupa- Lange habe ich nichts mehr über unseren Alltag geschrieben. Das rührt vor allem daher, dass ich immer denke: wen interessiert schon unser langweiliger Alltag. Wir haben tatsächlich unter der Woche nicht viel Spannendes zu berichten. Alles geht seinen gewohnten Gang: Kita, Job, Kinderturnen, Arzttermine, Spielen im Kinderzimmer, Abendessen, Haushalt. Das übliche eben.

Kleine Momente mit großer Bedeutung

Aber natürlich gibt es doch spannende Dinge die passieren. Die eigentlich ganz wunderbar und großartig sind. Kleine Momente, die aber so viel Bedeutung haben. Der Floh hat seine ersten freien Schritte gemacht. Ganz plötzlich und mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Und wir waren völlig überrascht und gleichzeitig soo stolz.

Die Minimotte isst seit zwei Monaten mit dem Löffel. Selbst und ganz allein. Auch wenn meist mehr auf Tisch und Boden landet als im Mund. Aber völlig egal, oder? Es ist der erste Schritt zum selbstständigen Essen.

img_4743

Überhaupt ist das Thema Essen bei den Zwillingen im Moment sehr präsent. Beide sind ganz fantastische Esser. Etwas, dass ich noch vor einem halben Jahr nicht geglaubt hätte, hätte man es mir gesagt. Denn der Start war bekanntermaßen schwierig. Feste Nahrung wurde hier lange verweigert. Das war für mich so ganz neu. Denn die Motte war von Beginn an sehr interessiert an Essen und hat schon früh angefangen selbstständig zu essen.

Warum essen die Zwillinge bloß so unterschiedlich? 

Nun haben aber auch die Zwillinge den Übergang von Brei zum Familientisch geschafft. Obwohl lustigerweise beide Mäuse immer noch gern Grießbrei am Abend essen. Der darf aber gern auch mit Obsstückchen angereichert werden.

Alle anderen Mahlzeiten wollen sie nun aber lieber essen wie die „Großen“. Besonders die Motte dient da als großes Vorbild. Alles was sie ißt, wird vehement auch von den Zwillis eingefordert. Die kulinarischen Vorlieben und das Essverhalten könnten dabei aber unterschiedlicher nicht sein. Probiert wird zwar alles, aber auch deutlich gezeigt, wenn etwas so gar nicht schmeckt.

Die Minimotte liebt herzhafte Snacks: kleine Frikadellen, kleine Würstchen, Nudeln, Fisch, Kartoffelpüree und Laugenbrezeln zum Beispiel. Außerdem stehen Rosinenbrötchen, Weintrauben und Knäckebrot sehr hoch im Kurs. Käse, Äpfel und Birnen hingegen werden sofort wieder ausgespuckt.

Der Floh LIEBT Käse. Er ist ein echter Käse-Junkie. Und die Käsesorte ist dabei egal: ob Butterkäse, milder Gouda oder kräftig-würziger Schnittkäse. Er kann nicht genug davon bekommen. Da er kein großer Fan von Brot oder Brötchen ist, wird der Käse natürlich mit Vorliebe vom Brot gepult und dieses dann unauffällig unter den Tisch entsorgt 🙂

Richtig herzhafte Dinge wie Frikadellen oder Würstchen isst er nicht so gern. Dafür aber Joghurt, Blaubeeren und Banane. Da inhaliert er schnell mal ein ganzes Schälchen wenn man ihn lässt. Gemeinsam hat er mit seiner Schwester die Vorliebe für Nudeln, Fisch und Kartoffelpüree. Aber sind wir mal ehrlich: Nudeln und Püree mag jedes Kind, oder??

Gemeinsames Essen ist uns wichtig

Was mich manchmal echt stört: das unser Familienessen derzeit so chaotisch abläuft. Zwar sitzen wir alle zusammen am Tisch, aber so ein richtig gemütliches gemeinsames Essen ist es einfach nicht. Die Zwillinge essen mit vollem Körpereinsatz, verteilen ihr Essen überall und sortieren aus, was ihnen nicht schmeckt. Weil wir versuchen die Zwerge so oft wie möglich selbst essen zu lassen. Der Tisch und Fußboden sieht danach allerdings aus als wäre die gesamte Mahlzeit nicht im Mund sondern im gesamten Zimmer gelandet. Und damit sie am Ende der Mahlzeit auch satt sind, müssen wir eben doch noch hin und wieder füttern.  Deswegen isst meist einer von uns später als der andere. Dazwischen die Motte, die sich einen Spaß daraus macht immer wieder aufzustehen und Quatsch zu machen. Ich weiß, dass das eine Phase ist. Aber im Moment kommt sie mir ewig vor.

img_4738

Ich sehne mich nach einem gemütlichen Familienessen – alle zusammen an einem Tisch. Und genau deshalb halte ich auch an den chaotischen Mahlzeiten zusammen fest. Denn gerade in den ersten zwei Lebensjahren ist es so wichtig einen Grundstein für das spätere Essverhalten und die Gesundheit zu legen. Denn was man in den ersten 1000 Tagen seines Lebens isst, und welches Essverhalten man vorgelebt bekommt, das prägt einen für sein ganzes Leben.

Für gesunde Abwechslung auf dem Tisch: Das Portal 1000 Tage

Und deswegen versuchen wir abwechslungsreich und gesund zu kochen und auch Dinge, die die beiden im Moment ablehnen, immer wieder anzubieten. Geschmäcker verändern sich ja bekanntlich auch 🙂 Und wenn uns mal die Koch-Ideen ausgehen, dann kann man auf dem Portal 1000 Tage von Milupa und der Deutschen Familienstiftung tolle Rezepte und unzählige Tipps und Anregungen finden. Denn eigentlich ist es so einfach gesund und lecker zu essen.

Bildrechte: 1000 Tage
Bildrechte: 1000 Tage

 

Und trotz des ganzen Chaos am Tisch mag ich diese Entwicklungs-Phase irgendwie auch. Denn genau jetzt entdecken die Zwillis so viele neue Lebensmittel, lernen neue Geschmäcker kennen und essen beide noch mit viel Neugier. Irgendwann sind die Nudeln einfach nur noch Nudeln. Aber jetzt müssen sie noch genau untersucht und zerpflückt werden. Manchmal bin ich fast ein bißchen traurig, dass ich z.B. so genau weiß wie eine Tomate schmeckt. Denn muss es nicht einfach herrlich sein etwas zum allerersten Mal zu probieren? Und die gemütlichen Familienessen kommen dann irgendwann – ganz plötzlich – wieder von ganz allein und man fragt sich: wo ist eigentlich die Zeit geblieben…?

Wie war das denn eigentlich bei Euch als die Kinder noch so klein waren? Chaotische oder gemütliche Familienmahlzeiten? 

Ich bin gespannt ob wir die einzige Chaos-Familie sind…

Eure Anna