Der Barfußpark Egestorf – Naturerlebnis in der Lüneburger Heide
Seid Ihr schon mal einen ganzen Tag barfuß durch den Wald gelaufen? Der Barfußpark Egestorf in der Lüneburger Heide ist längst kein Geheimtipp mehr, dennoch waren wir am vergangenen Wochenende zum ersten Mal dort. Ob sich der Besuch lohnt, was es kostet und worauf Ihr achten müsst erzählen wir Euch heute.
Barfußpark Egestorf: die wichtigsten Infos vorab
Der Barfußpark Egestorf ist von Mai bis September geöffnet und liegt mitten in der Lüneburger Heide, ca. 50 km südlich von Hamburg. Mit dem Auto braucht Ihr ungefähr 30 – 45 Minuten, ein Tagesausflug ist also problemlos möglich. Der Besuch ist kostenpflichtig. Eine Familientageskarte (2 Erwachsene, bis zu 4 Kinder ab 4 Jahren) kosten 21 bzw. 25 Euro. Falls Ihr im Anschluss noch das angeschlossene Naturschwimmbad Aquadies besuchen wollt, lohnt sich ein Kombiticket für 2 Euro mehr.
Gleich vorab solltet Ihr wissen, dass der Barfußpark an Wochenenden und Feiertagen sehr stark frequentiert ist. Obwohl das Gelände über 14 Hektar groß ist, kann es bei hohem Besucheraufkommen zu Wartezeiten an den Stationen kommen. Wir empfehlen Euch daher: besucht den Park bereits vor 11 oder nach 16 Uhr, oder kommt am besten unter der Woche.
Rollstuhlgeeignet ist der Park nur bedingt. Kinderwagen können zwar mitgenommen werden, aber auch hier ist die Handhabung teilweise schwierig. Hunde sind nicht gestattet.
Hinter dem Eingang befinden sich zahlreiche Schließfächer, in denen ihr Eure Schuhe deponieren könnt. Und dann kann es auch schon losgehen. Auf drei verschieden langen Rundwegen (kurz, mittel, lang) geht es barfuß durch den Wald und die reizvolle Landschaft der Lüneburger Heide.
Der lange Rundweg ist ca. 3 km lang und bietet insgesamt 62 Stationen. Mit kleineren Kindern könnte das eventuell anstrengend werden. Keine Sorge, auch auf der kurzen oder mittleren Strecke gibt es genug zu sehen, erleben und erforschen. Egal für welche Strecke Ihr Euch entscheidet: bringt auf jeden Fall viel Zeit mit.
Wir raten Euch auch dazu ein kleines Picknick einzupacken. Im Park gibt es viele schöne Rast-, Grill- und Pausenplätze mit viel Platz. Mit Getränken, Eis und kleinen Snacks könnt Ihr Euch am Kräutergarten-Kiosk versorgen. Am Eingang des Parks gibt es auch eine Gastronomie mit Pommes, Pasta und Salat.
Der Barfußpark Egestorf: der Rundweg
Gleich die ersten Stationen warten mit eiskaltem Kneipp-Wasser auf uns! Puh, das kostet schon ein wenig Überwindung. Aber die Abkühlung tut merklich gut und wir sind gerüstet für die ersten Untergründe: Korken, Kiesel und Pflastersteine. Besonders gespannt waren die Kinder auf die Glasscherben, die bereits wenig als blaues Scherbenmeer vor uns liegen.
Ohne Furcht stapfen die Kinder los. Und siehe da: tut gar nicht so weh wie gedacht. Vielmehr kühl und sehr viel weniger pieksig als zum Beispiel Kieselsteine.
Neben den verschiedenen Untergründen hält der Rundweg auch zahlreiche weitere Stationen bereit. Tasten, Riechen, Hören, Balancieren, Klettern, Geschicklichkeit testen…der Wald kann soll und kann mit allen Sinnen erforscht werden.
Ganz neu ist im Jahr 2019 außerdem Norddeutschlands längste Hängebrücke eröffnet worden. Ungefähr 3 Meter über dem Boden könnt ihr barfuß über das dicke Seil balancieren und Euch dabei ein bisschen wie im Dschungel fühlen.
Im Kräutergarten gibt es verschiedene Kräuter, Pflanzen und ein Insektenhotel. Im Salzineum, einem Raum komplett aus Salz, könnt Ihr tief durchatmen (dass hat eine heilende Wirkung), verschiedene Waldinstrumente (Xylophon, Saiteninstrument) laden zum Klangerlebnis ein. Beeindruckt hat mich persönlich auch der Baumkronenspiegel.
Der größte Spaß erwartet Euch dann nachdem Ihr ein kleines Stück durch den Buchenwald gewandert seid: das erste Matschbecken! Also los geht´s: Hosen hochkrempel und rein ins matschig-nasse Vergnügen. Bei einem Becken bleibt es übrigens nicht. Es folgen noch zahlreiche weitere mit Schlamm, Lehm und Schlick. Herrlich!!
Pausenplatz mit Aussicht
Nach einer Weile verlassen wir den Wald und landen auf einer großen Lichtung mit weitläufigen (Obst-)Wiesen, Feldern und alten Bäumen. Es gibt einen Hochsitz den Ihr besteigen könnt, eine Slackline zum Balancieren und eine Weitsprunganlage, auf der Ihr testen könnt ob Ihr so weit wie eine Maus, ein Fuchs oder sogar ein Eichhörnchen springen könnt.
Wir haben oberhalb der Wiese eine Pause eingelegt und den schönen Blick ins Tal genossen. Hier oben steht auch der „Fotospot“ des Parks. In einem überdimensionalen Bilderrahmen könnt Ihr ein Erinnerungsfoto schießen.
Nach der Pause geht es zurück in den Wald, wo weitere Schlammfußbäder, Stationen mit Tannenzweigen- und zapfen, Wackelelemente, ein Baumstammtelefon, Sandmalerei und ein Magnetpendel warten.
Barfußpark Egestorf: unser Fazit
Wer Lust auf einen schönen Spaziergang mit Abwechslung hat, dem sei der Barfußpark Egestorf wärmstens empfohlen. Zahlreiche Naturerlebnisse warten darauf entdeckt zu werden, das Barfußlaufen ist spürbar „befreiend“ und die Landschaft abwechslungsreich und schön. Sowohl Eltern als auch Kinder kommen auf ihre Kosten und besonders die Kombination von Spaziergang und anschließendem Naturbad – Besuch reizvoll.
Lediglich der hohe Besucherandrang schreckte uns ein wenig – steht das doch ein wenig konträr zu der Empfehlung achtsam und mit Ruhe Untergründe und Umgebung der Barfußpark Egestorf wahrzunehmen. Besonders durch wartenden Personen hinter uns waren wir oft gezwungen ein gewisses Tempo vorzulegen. Unser Entschluss daher: wir kommen wieder – allerdings defintiv nicht an einem Wochenende!
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