Es muss jetzt endlich raus: die Motte wird große Schwester – juhu!!!!
Im Dezember gab es wenig Privates hier auf dem Blog zu lesen und generell habe ich wenig geschrieben und veröffentlicht. Und wie ich Euch schon angekündigt hatte, hatte das einen guten Grund. Und der muss nun endlich, endlich raus: WIR SIND WIEDER SCHWANGER!
Ich habe es Mitte November erfahren und wir waren total aus dem Häuschen, konnten es kaum glauben und sind unendlich glücklich und dankbar, dass wir dieses große Wunder noch einmal erleben dürfen.
Viele von Euch wissen, dass ich unter dem PCOS leide und es daher sehr schwierig ist, überhaupt schwanger zu werden. Bereits die erste Schwangerschaft mit der Motte war ein großes Glück und diese zweite Schwangerschaft grenzt fast an ein Wunder. Wir hatten nämlich bereits all´ unsere Hoffnungen auf ein zweites Kind aufgegeben. Und dann kam da dieser Anruf vom Arzt, bei dem mir fast das Brot vom Abendessen im Hals stecken blieb: „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger“!
Und die nächste Überraschung folgte dann bereits drei Wochen später beim ersten richtigen Ultraschall: da schlugen nämlich – ganz kräftig und gut sichtbar – ZWEI kleine Herzchen!!! Mein Mann und ich konnten es kaum fassen.
Ich gebe zu: zuerst haben wir schon ganz schön geschluckt. DAS hatten wir nun erst Recht nicht erwartet. Wir mussten erst mal unsere Gedanken sortieren – aber dann – ziemlich schnell nachdem wir den ersten kleinen „Schock“ überwunden haben – haben wir uns wahnsinnig gefreut. Die Motte wird also endlich eine große Schwester: und das gleich doppelt!!! ZWILLINGE – WOW!
Der restliche November und Dezember war dann vor allem von Vorfreude und auch Angst geprägt. Angst dass noch etwas schief geht, dass ich die Schwangerschaft nicht halten kann. Und auch die Schwangerschaftsanzeichen haben mir ordentlich zugesetzt. Die schreckliche Übelkeit – auch abends – (unter der ich bei der Motte nicht so schlimm gelitten habe), die anfänglichen Schlafstörungen, der ständige Harndrang und vor allem die bleierne Müdigkeit. An den meisten Tagen war ich so müde, dass ich im Stehen hätte einschlafen können. Aber Hinlegen und Ausruhen ist ja nicht mehr so richtig, wenn man auch noch ein Kleinkind zu versorgen hat.
Mittlerweile bin ich nun bei Woche
15+2
angelangt und habe seit zwei, drei Wochen begonnen, die Schwangerschaft richtig zu genießen. Mir und den Zwillingen geht es prächtig und sie wachsen und gedeihen wunderbar. Mein Bauch ist bereits gut zu sehen- auch das ist für mich völlig neu, bei der Schwangerschaft mit der Motte war ein Bäuchlein erst um die 23. Woche rum zu erkennen. Auch die ersten – ganz leichten – Bewegungen der Kinder spüre ich bereits seit etwas mehr als einer Woche. Auch das begann bei der Motte deutlich später. Aber hey, es sind ja auch zwei und die haben weniger Platz als eins 🙂
Ach ja, und Essen könnte ich jetzt den ganzen Tag. Vor allem auf richtig herzhafte Sachen habe ich Hunger. Und mein Cola-Jieper ist auch wieder da. Ich trinke eigentlich nie Cola. Aber schon in der ersten Schwangerschaft hatte ich ständig Lust darauf, und dass ist jetzt wieder so. Aber da Koffein ja nur in Maßen erlaubt ist, verzichte ich halt oft darauf.
Lustig auch, wie die selektive Wahrnehmung sich verändert: plötzlich sehe ich überall Zwillinge und höre ständig Zwillingsgeschichten von irgendwelchen Menschen. Und sogar mein Frauenarzt hat selbst Zwillinge 🙂
Für uns wird sich nun Vieles ändern. Nicht nur, dass die Zwillingsschwangerschaft eine ganz neue Erfahrung ist und dass wir ab Sommer plötzlich drei Kinder haben – wir brauchen auf Dauer eine größere Wohnung, ein neues Auto muss her, ein Kinderwagen muss neu gekauft werden und überhaupt noch einiges angeschafft werden. Es macht dann eben doch einen Unterschied, ob zwei oder drei Kinder da sind. Aber es ist wunderbar zu wissen, dass wir bald eine richtig große Familie sind.
Die Motte freut sich riesig auf ihre Geschwister und ist fest überzeugt, dass „in Mamas Babybauch“ (O-Ton) „ein Bruder und eine Schwester“ (O-Ton) drin sind. Wir wissen das Geschlecht der beiden Zwerge noch nicht und haben ihr deshalb schon oft gesagt, dass es auch sein kann, dass da zwei Schwestern oder zwei Brüder in meinem Bauch sind. Aber sie verneint das vehement 🙂 Sollte es tatsächlich von jedem Geschlecht eins sein, denkt sie noch, wir erfüllen ihr jeden Wunsch 🙂
Die erste Reaktion, als wir ihr gesagt haben, dass sie Geschwister bekommt, und dass da Babys in Mamas Bauch sind, war einfach zauberhaft. Sie hat mich mit großen Augen angeschaut, mein T-Shirt hochgehoben und gesagt: „da muss ich mal nachgucken“. Ich habe geschmunzelt und ihr gesagt, dass man das von außen nicht sehen kann, aber dass sie gern mal horchen und fühlen kann. Und das macht sie jetzt auch immer wieder ganz gespannt zwischendurch. Das ist so süß!!!
Sie wollte auch bereits ihre Puppe von der Rückbank unseres Autos verbannen, weil da doch „mein Bruder und meine Schwester sitzen müssen“. Ich habe ihr dann erklärt, dass die beiden erst noch ein bisschen wachsen müssen, und es noch etwas dauert, bis die Zwillinge auf der Welt sind. So lange dürfte ihre Puppe da gern noch sitzen.
Neben all´ der Freude mache ich mir aber schon Gedanken. Neben den Sorgen die wohl jede werdende Mama umtreiben – sind die Kinder gesund? – frage ich mich schon manchmal, ob ich das wohl schaffe mit zwei kleinen Zwergen und einem lebhaften Kleinkind. Ich, die eigentlich nie Kinder wollte. Und nun sollen es gleich drei sein?
Aber ohne die Motte kann ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen. Und obwohl es manchmal unendlich anstrengend ist, hat sie es so unglaublich bereichert. Ich liebe sie aus tiefstem Herzen und ich weiß, dass da noch Platz ist für zwei weitere Mäuse ist 🙂
Eigentlich sehe ich das locker: es wird sich schon alles finden und zurechtruckeln. Die Motte ist bei der Geburt schon alt genug, um zu verstehen, wenn sie mal kurz warten muss. Und ich kann sie schon wunderbar einbeziehen und ihr kleine Aufgaben mit den Babys übertragen. Windeln holen, Fläschchen geben usw. Ich weiß, dass sie das ganz toll finden wird und mit Eifer dabei sein wird.
Aber sie wird sicher das ein- oder andere Mal auch eifersüchtig sein und es gar nicht gut finden, dass die Mami vielleicht gerade keine Zeit für sie hat. Umso mehr genieße ich im Moment die Zeit, die uns noch ganz exklusiv zusammen bleibt. Sie ist jetzt meine „Große“, und sie wird immer etwas Besonderes sein, weil sie unser erstes Kind war. Wir werden auch noch einmal mit der Motte in Urlaub fahren, bevor die Zwillinge kommen und ganz intensiv Zeit mit ihr verbringen.
Auf der anderen Seite versuche ich ganz bewusst, mir jeden Tag ein bisschen Zeit für die Bauchbewohner zu nehmen. In mich hineinzuhören und die Bewegungen wahrzunehmen. Denn mit einem Kleinkind läuft die Schwangerschaft eben doch oft nebenher. Und dabei ist es doch etwas Besonderes schwanger zu sein. Und für mich wird es ja nun defintiv die letzte Schwangerschaft sein.
Das war also der Grund, warum es hier auf dem Blog ruhiger war. Ich war oft einfach zu müde und erschöpft um mich noch aufzuraffen und zu schreiben. Und natürlich fiel es mir auch schwer an etwas anderes zu denken als an die Schwangerschaft. Aber da ich ja noch nichts sagen konnte, und auch viele Freunde und teilweise die Familie nicht Bescheid wussten, dürfte ich mir ja noch nichts anmerken lassen. Aber jetzt wissen alle Bescheid und auch mein Arbeitgeber ist bereits seit Beginn des Jahres informiert. Und nun darf ich ja auch hier offen darüber sprechen und Euch teilhaben lassen an unserem großen Glück.
In diesem Sinne: genießt Euer Wochenende und seid alle lieb gegrüßt
Eure Anna