Niedersachsen,  Reisen

Cuxhaven mit Kindern // Mee(h)r Norden geht nicht!!

Cuxhaven mit Kindern ist eine ziemlich gute Idee haben wir festgestellt. Es gibt Strand, Meer, Watt und Natur satt!! Wir waren für ein Wochenende in der kleinen Stadt im äußeren Norden von Deutschland und liefern Euch 5 gute Gründe, warum Cuxhaven perfekt für eine kurze (oder lange) Familien-Auszeit an der Nordsee ist.

1.Die Nordsee

Ja, ja – meine Schwärmerei über die Nordsee müsst Ihr hier ja stets und ständig ertragen. Aber wie das so ist mit einer großen Liebe: man möchte sie eigentlich immer um sich haben. Deshalb führt unser erster Gang nach dem Auspacken immer sofort ans Meer (sofern es denn eines in der Nähe gibt).

Cuxhaven mit Kindern

In Cuxhaven gibt es einen wunderschönen langen und breiten Sandstrand, der herrlich zum Buddeln und Muscheln sammeln einlädt. Oder einfach zum Sitzen und aufs Meer schauen. Oder für lange Strandspaziergänge. Ach ja. Tief durchatmen nicht vergessen. Und am besten viel Nordseeluft in den Lungen speichern ?

Eine Tour die auch Kinder prima schaffen: immer an der Strandpromenade lang bis zur Kugelbake, dem Wahrzeichen von Cuxhaven. Geographisch endet hier die Elbe und die Nordsee beginnt.

Als Belohnung für den langen Fußweg gibt es ein leckeres Backfischbrötchen mit Remoulade und eine Runde Toben auf dem tollen Piratenspielschiff am Strandhaus Döse.

2.Die Spielplätze

Überhaupt sind die Spielplätze in Cuxhaven eine echte Attraktion. Neben dem riesigen Piratenschiff gibt es vier weitere schöne Spielplätze, die erklettert werden wollen. Den Natur-Spielplatz im Wernerwald, den Erlebnis-Spielplatz Duhner Kreisel, den Piraten-Spielplatz im Kurpark und den Erlebnis-Spielplatz mit Meeresblick im Kurteil Altenbruch.     

Wir haben aus Schlechtwettergründen leider nur das Piratenschiff besucht, lohnenswert sind aber sicher alle.

Besonders der Erlebnis-Spielplatz am Duhner Kreisel, an dem wir mehrfach vorbeigekommen sind, machte einen super Eindruck. Schade, dass uns der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Denn die liebevolle Gestaltung lud geradezu dazu ein sofort los zu toben. 

In der Nähe der Spielplätze gibt es übrigens auch für etwas ältere Kinder tolle Beschäftigungsmöglichkeiten. Im Wernerwald wartet ein Kletterpark mit Piratenparcours und in Duhnen ein Adventure-Golfplatz.

3. Das Museum Windstärke 10

Das Wrack- und Fischereimuseum Windstärke 10 war nicht meine erste Wahl für unseren Schlechtwetter – Ausflug am Samstag. Vielmehr musste ich mich diesmal meinem Mann geschlagen geben, der an diesem Tag entschied, was wir unternehmen.

Im Nachhinein bin ich ihm sehr dankbar für dieses Erlebnis, denn der Tag war wirklich toll. In zwei historischen Fischpackhallen erwartet Euch hier nämlich viel Spannendes rund um die Fischerei.

Dabei gibt es für die Kinder viele interaktive Stationen, interessante Kurzfilme für uns Eltern und faszinierende Einblicke in das extrem harte Leben der Hochseefischer.

Dabei erfährt man von dramatischen Unglückfällen, spürt fast hautnah, wie gefährlich das Leben an Bord bei extremem Seegang war und taucht sogar auf den Grund der Nordsee auf der Suche nach Schiffswracks.

Kleine Pausen haben wir immer wieder zwischendurch in der liebevoll gestalteten Spielecke eingelegt.

Der Floh wurde zum Kapitän der Tiefsee im knallgelben Forscher-U-Boot und die Minimotte erklomm mutig die rote Riesenkrake. Außerdem gibt es eine kleine Malecke mit süßen maritimen Ausmalbildern.

Ich gebe zu: vor unserem Besuch hier, habe ich nicht allzu viel über die Fischerei gewusst. Vor allem nicht, wie hart dieser Beruf ist. Wie krass die Lebensbedingungen auf so einem Fischkutter sind. Die Dinge die ich hier gesehen habe, haben einen wirklich nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen.

Besonders fasziniert war ich von der Installation gleich hinter dem Eingang. Dort wird nämlich gezeigt, wie die Nordseewellen sich bei Windstärke 10 (Orkan) bis zu 5 Metern Höhe auftürmen. Beängstigend und zugleich wunderschön, dieses Naturschauspiel. Aber nun stellt Euch vor, wie die Arbeiter auf den Fischkuttern sich unter diesen Bedingungen fühlen.         

Die Kinder fanden vor allem dem „Tauchgang“ super. Der Ausstellungsraum „Unter Wasser“ schafft dabei eine fast klaustrophobische Atmosphäre, bei der man sich fühlt, als würde man tatsächlich den Meeresgrund betreten und an den vielen dunklen Wracks vorbeilaufen.

Ich rate Euch: plant gut 3 Stunden für Euren Besuch im Museum Windstärke 10 ein. Besonders wenn Ihr mit Kindern kommt. Denn an den Mitmachstationen gilt es Funksprüche zu entschlüsseln, Seemannsknoten zu knüpfen oder mit dem Helm in die Tiefe zu tauchen. Unsere Kinder jedenfalls hatten einen riesigen Spaß daran alles genau unter die Lupe zu nehmen.

Sehr löblich: bei all der Faszination für die Fischerei, wird auch das Thema Umweltschutz nicht außen vor gelassen. So gibt es einen großen Bereich zum Thema Überfischung der Meere und nachhaltige Fischerei, den Ihr Euch genau anschauen solltet.

Und alle Buddelschiffliebhaber kommen beim Betrachten der riesigen Sammlung sicher auch ins Schwärmen.

4. Wattwandern

Am Tag unserer geplanten Wattwanderung meint es der Wettergott nicht gut mit uns. Es ist eisekalt, der Wind pfeift uns um die Ohren und der Regen peitscht uns ins Gesicht. So machen die Zwillinge auch bereits nach den ersten 500 Metern schlapp. Sie quengeln und wollen einfach nicht mit. Also sucht der Papa mit den beiden das nächstgelegene Café auf und besänftigt mit Pommes und warmem Tee.

Währenddessen stapfen die Motte und ich tapfer mit unserer Gruppe und dem Wattführer weiter durch den Schlick und erfahren durchaus viel Interessantes über Muscheln, Krebse, Wattwürmer und allerlei weitere Bewohner des Watts.

Die Führung „Kleine Wattforscher“ ist wirklich sehr zu empfehlen. Unser Guide gibt sich – trotz des miesen Wetters – redlich Mühe die Kids bei Laune zu halten. Er ist witzig, bezieht die Kinder (und auch die Eltern) spielerisch mit ein und vermittelt gleichzeitig viel über die Schönheit aber auch die Gefahren des Watts.

Ich habe zum Beispiel noch nie vorher gesehen wie eine Muscheln wandert. Hier aber bekommen wir zu sehen, wie sie tatsächlich einen kleinen „Fuß“ aus ihrer Schale streckt und beginnt sich langsam fortzubewegen. Irre!

Trotzdem: die geplanten 1,5 Stunden halten wir nicht durch. Irgendwann sind wir so durchgefroren, dass die Motte und ich uns früher auf den Rückweg zurück zum Strand machen. Die Zwillis und der Papa erwarten uns quietschvergnügt im gut beheizten Café. Und uns hat selten eine warme Suppe und der Tee so gut geschmeckt wie jetzt.  

5.Familienfreundliche Unterkünfte

Wir persönlich schätzen im Urlaub den Komfort und die Ruhe eines Ferienhauses oder einer Ferienwohnung. Passenderweise waren wir für unser Cuxhaven-Wochenende in einer 3-Zimmer-Wohnung der Residenz Hohe Lith untergebracht.

Die Einrichtung entsprach zwar nicht unserem persönlichen Geschmack, ABER: die Ausstattung war super und die Wohnung bot viel Platz!

Zwei gemütliche Schlafzimmer, eine gut ausgestattete Küche, zwei Badezimmer, ein großer Wohn- und Essraum und ein kleiner Balkon. Außerdem gibt es auf dem Gelände der Residenz eine Tiefgarage, einen schönen Kinderspielplatz sowie ein Hallen-Schwimmbad und einen Sauna-Bereich. Zum Strand sind es nur 5 Gehminuten. 

Wer lieber die Annehmlichkeiten eines Hotel mit dem Komfort einer Ferienwohnung verbindet: die liebe Elischeba vom Blog Elischebas-Reisen hat in Cuxhaven mit ihrer Familie im Aparthotel Kamp übernachtet und weiß nur Positives zu berichten.

Auch Camping-Fans kommen in Cuxhaven auf ihre Kosten. Wir haben uns während unseres Aufenthalts morgens ein paar Schritte von der Residenz entfernt im kleinen Supermarkt des benachbarten Campingplatzes mit frischen Brötchen versorgt. Dabei konnten wir einen Blick auf den Platz erhaschen. Alles sieht sehr gepflegt und einladend aus und ganz nebenbei ist der Betreiber des kleinen Camping-Shops unglaublich nett und die Brötchen köstlich! 

Cuxhaven mit Kindern – und sonst so?

Wie immer haben wir längst nicht alles geschafft, was auf unserer Cuxhaven-Liste stand. Denn wie so oft, sind viele Unternehmungen dann halt doch vom Wetter abhängig und das spielt eben nicht immer so mit wie man es sich wünscht. Außerdem ist das Leben mit Kindern nie so ganz planbar.

Der Floh fieberte ein wenig nach der Wattwanderung am Sonntag, weswegen  unser Besuch im UNESCO – Weltnaturerbe Wattenmeer-Besucherzentrum flach fiel. Darüber findet Ihr aber bei meiner Blogger-Freundin feiersun einen schönen Bericht.

An einem schönen Sommertag hätten wir gern die Pinguinfütterung im Zoo des Seekurparks besucht und am Abend eine Nachtwanderung im Wernerwald unternommen.

Und die Kinder hätten gut und gern noch einen Nachmittag im Kinderparadies des Thalassozentrum ahoi! vertrödelt. Ihr wisst ja: Rutschen, Plantschen, im Wellenbad treiben lassen und Wasser spritzen geht mit Kindern immer.  

Für alle Mamis wie mich – die Schwimmbäder hassen – gibt es dort auch einen großen Wellness- und Saunabereich, in dem ihr Euch verwöhnen lassen könnt, während der Papa sich wilde Wasserschlachten mit den Kids liefert.    

Wer länger in Cuxhaven bleibt, setzt vielleicht nach Helgoland über oder fährt mit dem Wattwagen zur kleinen Insel Neuwerk. Genug zu tun also.

Langweilig wird es Euch in Cuxhaven mit Kindern ganz sicher nicht. Und wenn doch: einfach ans Meer setzen, tief durchatmen und dem Wellenrauschen lauschen. Denn das macht glücklich – versprochen!!

*Offenlegung: wir wurden vom Nordseeheilbad Cuxhaven zu dieser Reise eingeladen. Unsere Meinung bleibt davon unbeeinflusst.*